"Summer-Splash"-Gründer Tunkel wird Burgenlands Tourismuschef

"Summer-Splash"-Gründer Tunkel wird Burgenlands Tourismuschef
Dietmar Tunkel gibt ab 1. September den Ton an, LH Doskozil stellte ihn vor

Der neue Tourismuschef des Landes hat die Seiten gewechselt: Dietmar Tunkel, den alle nur „Didi“ nennen, seit er unter dem Label „Summer Splash“ aus Maturareisen Events gemacht hat, war in den vergangenen 28 Jahren dafür bekannt, Hunderttausende Österreicher in andere (Urlaubs)-Länder zu bringen. Jetzt hat der mittlerweile 48-jährige Südburgenländer die Aufgabe übernommen, möglichst vielen Gästen aus dem Ausland – und aus Österreich – das Burgenland schmackhaft zu machen.

Seit Dienstag ist fix, was der KURIER schon Mitte Juli avisiert hatte: Tunkel wird ab 1. September Nachfolger des vorzeitig abgelösten Hannes Anton an der Spitze der landeseigenen Tourismusgesellschaft mit rund 20 Mitarbeitern und einem Jahresbudget von fünf bis sechs Millionen Euro. 13 Bewerber habe es gegeben, so LH und Tourismusreferent Hans Peter Doskozil (SPÖ) in Eisenstadt, Tunkel sei nach dem Hearing der „Bestgereihte“ gewesen.

Wie üblich erhält Tunkel einen Fünfjahresvertrag. Wobei: Sowohl Anton als auch dessen Vorgänger Mario Baier mussten die Kommandobrücke vorzeitig verlassen – der Vorarlberger Baier stand den 2015 in die Regierung gekommenen Freiheitlichen nicht zu Gesicht, der Kärntner Ex-FPÖ-Mandatar Anton den seit wenigen Monaten allein regierenden Roten nicht.

Darauf nahm auch die Opposition Bezug: ÖVP-Klubchef Markus Ulram sprach von „Freunderlwirtschaft“, weil Doskozil und Tunkel einander „seit vielen Jahren kennen“ – Tunkel kommt aus Grafenschachen, Doskozil aus dem Ortsteil Kroisegg. Ex-FPÖ-Tourismuslandesrat Alexander Petschnig hofft, „dass sich der Tourismusprofi und nicht die politischen Apparatschiks in Rot durchsetzen“.

Unternehmer-Manager

Ein Tourismusprofi ist Tunkel zweifellos. Aus seiner Garage in Grafenschachen habe er ein Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern aufgebaut. „Wir haben Hunderttausende Reisen abgewickelt“. Deshalb sei die Vorstellung, er laufe als „Berufsjugendlicher in kurzen Hosen herum“, völlig verkehrt. Er sei ein harter Arbeiter, so Tunkel, verfüge über die große Reisebüro-Konzession, die Konzession für die Gastronomie und habe touristische Produkte entwickelt und verkauft. Tunkel: „Ich glaube, das Grundgeschäft dieses Jobs kann ich“. Das hat ihn nicht vor einem bitteren Rückschlag bewahrt: Als Folge der Corona-Pandemie musste seine Splash­Line Travel und Event GmbH Ende Mai Insolvenz anmelden.

Tunkels Thesen für den Tourismus? Vor inhaltlichen Ansagen bittet er um die üblichen 100 Tage „Schonfrist“. Keine Schonfrist hat sein Chef: Er werde Doskozil immer unverblümt die Wahrheit sagen, versprach Tunkel.

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