Prominentes Corona-Opfer: Summer Splash ist pleite

Prominentes Corona-Opfer: Summer Splash ist pleite
Der Burgenländer Didi Tunkel wirft das Handtuch. Maturanten bekommen ihr Geld zurück.

„2016 gab es wegen der Terror-Krise ein Mörder-Minus“, sagt Dietmar „Didi“ Tunkel, 2017 musste eine neue Location in Sizilien gefunden werden, das kostete auch viel Geld. 2018 und 2019 habe man finanziell wieder aufgeholt. Und auch heuer sollte alles hervorragend laufen.

„Wir wären mit dem Eigenkapital im Plus gewesen, dann kam das Corona-Virus“, sagt Tunkel. Und dies bedeutet nun für seinen Maturareisen-Veranstalter „Summer Splash“ das Aus.

Keine staatliche Unterstützung

Gestern, Donnerstag, hat seine Splashline Travel und Event GmbH am Handelsgericht Wien Insolvenz angemeldet. „Nachdem keine staatliche Unterstützung, kein Förderpaket und kein Kredit in unserer speziellen Situation adäquat und hilfreich ist, und in den letzten beiden Wochen weder ein Anruf noch eine sonstige Reaktion von den zuständigen Stellen kam, gibt es nur diesen Weg für uns“, schreibt Tunkel an den KURIER sowie an Kunden und Geschäftspartner.

„Außerdem stellt sich die Frage: Was ist mit 2021? Funktionieren solche “Massen-Reisen„ bevor es einen Impfstoff gibt noch? Ich persönlich glaube Nein, und mit diesem unsicheren Ausblick lässt sich aktuell nicht sinnvoll und wirtschaftlich planen.“

Für die knapp 15.000 Kunden gibt es aber eine gute Nachricht. Sie werden ihre Anzahlungen – rund eine Million Euro – von einer Insolvenzausfall-Versicherung zurückbekommen. Dafür wurde rechtzeitig vom Veranstalter vorgesorgt.

Lebenswerk

Tunkels Lebenswerk

Wer den Burgenländer Tunkel und sein Lebenswerk kennt, weiß, wie schwer ihm dieser Schritt fällt. Vor mehr als 20 Jahren verpfändete er Haus und Hof und sein komplettes Leben, um einen Club zu mieten und eine Maturareise auf die Beine zu stellen.

Nach und nach wuchs das Unternehmen zu einem Mega-Projekt, das zwischenzeitlich auch von der deutschen TUI übernommen wurde. Über viele Jahre hinweg gab es auch einen allseits beliebten Sonder-KURIER für die Maturanten.

Doch alles stand und fiel mit dem „Mister Maturareise“. Trotz teils eigenwilliger Konkurrenz hielt Tunkel stets durch, doch Corona versetzte dem Unternehmen den Todesstoß.

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