"Energy Globe Award" für Strom aus Hühnermist

Wir haben einen geschlossenen Kreislauf, der hat uns den Preis eingebracht“, erklärt Joachim Wolf stolz. Der Unternehmer hat vor Kurzem den „Energy Globe Award“ für seine Teigwarenfirma erhalten. Der mit einer Produktion von 7000 Tonnen im Jahr zweitgrößte Nudelhersteller Österreichs setzt ganz auf erneuerbare Energie.

Firmenchef Wolf und seine 95 Mitarbeiter haben auch viel getan, um keine Energie zu verschwenden und die vorhandenen Ressourcen zu nutzen – so auch den Hühnermist, der bei der Eierproduktion anfällt.

Kreislauf

Den Kreislauf gibt es schon seit den 70er-Jahren. Der landwirtschaftliche Betrieb von Wolf lieferte das Futter für die Hühner, die wiederum die Eier für die Wolf-Nudeln legen. Der Mist der Tiere wurde als Dünger auf den Feldern ausgebracht. „In diesen Kreislauf haben wir noch eine Biogasanlage eingebracht“, erklärt der Unternehmer. So wird mit dem Mist der Hühner Strom und Wärme erzeugt, was übrig bleibt, ist wiederum Dünger für die Felder. „Wir sind zu hundert Prozent energieautark und speisen sogar noch etwas ins Netz ein“, sagt Wolf. Die thermische Energie, die bei der Anlage entsteht, wird für die Trocknung der Nudeln verwendet, so gehe keinerlei Energie verloren.

Seit 2008 hat man an dem Projekt getüftelt, 2011 wurde es fertiggestellt. „Seit 3. März 2011 haben wir keine fossilen Brennstoffe mehr benötigt“, sagt Wolf. In die Autarkie hat das Unternehmen mehr als vier Millionen Euro investiert. „In etwa acht Jahren sollte sich alles amortisiert haben“, erklärt der Firmenchef.

Es wird auch schon an einem neuen Projekt gefeilt. Da bei der Bioenergie immer wieder das Verbrennen von Lebensmitteln angeprangert wird, arbeitet man daran, Maisstroh energetisch zu verwerten. „Wir sind gerade im Versuchsstadium, und es wird an einem Prototypen gearbeitet“, sagt Wolf. Dabei würde der Mais als Lebensmittel verwertet und nur die Reste, die normalerweise eingeackert werden, zur Energieproduktion genutzt.