Jahrzehnte später wechselte die Führungsposition auch in Kärnten (von SPÖ zu FPÖ), Salzburg (ÖVP zu SPÖ) und der Steiermark (ÖVP zu SPÖ). In allen drei Bundesländern hat das Pendel aber längst wieder in die frühere Richtung ausgeschlagen.
Am 12. Juni, genau 60 Jahre nach der Wahl von Hans Bögl, will die SPÖ mit einem Fest in Bad Sauerbrunn an diese historische Wende erinnern. Warum Bad Sauerbrunn, wissen nur die Parteistrategen. Denn wie Fred Sinowatz, bis dato einziger Kanzler aus dem Burgenland, stammt auch Bögl aus Neufeld an der Leitha, wo sich auch beider Gräber befinden.
Ein gutes halbes Jahr vor der Landtagswahl im Jänner 2025 wird das Fest jedenfalls auch zur Wahlkampfbühne.
Neben dem Fest soll es jedenfalls auch eine Publikation geben, die den bisherigen sechs roten Landeshauptmännern gewidmet ist: Bögl, Theodor Kery, Hans Sipötz, Karl Stix, Hans Niessl und Hans Peter Doskozil. Federführend darum kümmern soll sich der frühere Bundesgeschäftsführer und Minister Norbert Darabos.
Nicht, weil Darabos wenige Tage vor dem Jubiläum selbst seinen 60er feiert, sondern weil der Mittelburgenländer studierter Historiker ist und schon am Sammelband „Aufbruch an der Grenze“ maßgeblich mitgearbeitet hat.
Dieses 1989 erschienene Buch mit Beiträgen von Sinowatz, Gerald Schlag und Walter Feymann endete mit dem Abgang von Kery, der Bögl 1966 abgelöst hatte und bis 1987 regierte. An Kerys 21 Regierungsjahre konnte sich nur Niessl (2000-2019) herantasten. Sipötz (1987-1991), Stix (1991-2000) und dem amtierenden LH Doskozil (seit 2019) fehl(t)en einige Jahre.
Ein Alleinstellungsmerkmal hat Doskozil, er ist der erste rote LH aus dem Südburgenland. Bei der Landtagswahl im Jänner 2025 will er seine absolute Mehrheit verteidigen, was bisher nur Kery gelungen ist.
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