Spitäler: Hunderte Untersuchungen werden nachgeholt
Der Zustrom an Patienten ins Krankenhaus Oberwart ist groß, als man am Montag die ersten Schritte in Richtung Normalbetrieb setzt.
Nicht akute bzw. endoskopische Untersuchungen und abgesagte Operationen sollen in den kommenden Wochen nachgeholt werden. Für die Mitarbeiter in der Einrichtung ist das eine große Herausforderung.
„Der Betrieb ist jetzt ein anderer, als wir ihn vor Covid-19 hatten“, erklärt Astrid Mayer, ärztliche Direktorin des KH Oberwart. Etliche Änderungen wurden bereits vorgenommen, weitere stünden noch bevor.
Termine nach Dringlichkeit vergeben
Außer in Notfällen erfolgen die Untersuchungen der Patienten nur nach schriftlicher Einladung. Die Termine werden von den Ärzten je nach Dringlichkeit vergeben.
Die Untersuchungen sind genau getaktet, wie ein Patient schildert. „Ich habe ein Schreiben erhalten, in dem genau steht, zu welcher Uhrzeit ich mich beim Eingang einfinden muss.“
Im Eingangsbereich wird ein Gesundheitscheck durchgeführt – erst dann geht es weiter in die Ambulanz.
Etwa 400 Untersuchungen
Auch wenn die Patienten ersucht werden, pünktlich zu erscheinen: Wartezeiten können nicht vermieden werden. „Wir müssen darauf achten, dass Sicherheitsabstände und die Hygienevorschriften eingehalten werden“, sagt die ärztliche Leiterin.
Einer vorsichtigen Einschätzung nach sollen es im KH Oberwart etwa 200 Untersuchungen sein, die in den kommenden Wochen „nachgeholt“ werden müssen.
Laut Krages – die neben Oberwart auch die Krankenhäuser in Güssing, Oberpullendorf und Kittsee betreibt – dürften es in den drei Spitälern weitere 200 Untersuchungen sein. Wie lang das dauern werde, könne man nicht sagen.
„Wir haben jedenfalls gründlich überlegt, um den Einsatz des Personals zu optimieren“, sagt Mayer.
Betriebszeiten wurden erweitert
Laut Krages wurden aufgrund der besonderen Herausforderung nun die Betriebszeiten für die Magnetresonanz-Tomografie – kurz MR – in Oberwart um sieben Stunden auf 37 Wochenstunden für ambulante Patienten erweitert.
„Die Besonderheit an den Neuerungen in Oberwart ist, dass an den Samstagen ab sofort ein neuer so genannter ,Kontrastmittel-Tag’ geschaffen wurde“, erklärt ein Sprecher der Krages.
Mit dem neuen Tag sollen die Wartezeiten gerade bei jenen vermehrt gefragten Untersuchungen verbessert werden, bei denen die Gabe eines Kontrastmittels nötig ist.
Zugänge trennen
Geplant sei im KH Oberwart die Erweiterung der Zugänge. Dadurch sollen Akut- und Ambulanzpatienten das Spital getrennt betreten können.
Auch im KH der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt wird der Betrieb seit Montag hochgefahren. Einen Ansturm an Patienten habe man nicht bemerkt, sagt eine Sprecherin, aber "deutlich mehr Bewegung".
In allen Krankenhäusern im Land bitte man die Patienten jedenfalls, sich in Geduld zu üben und auf einen Termin zu warten.
Bei Beschwerden, die länger bestehen und die nicht akut sind, solle man den niedergelassenen Arzt konsultieren.
Auch wenn der Spitalsbetrieb wieder in Gang kommt: das Besuchsverbot gilt bis auf wenige Ausnahmen weiter.
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