Pläne fürs Abrüsten der Corona-Sonderstationen

Pläne fürs Abrüsten der Corona-Sonderstationen
Sporthalle in Eisenstadt (Bild) bisher gar nicht und Hotel in Bad Tatzmannsdorf bisher kaum genutzt

Das Burgenland „rüstet sich für die Corona-Pandemie“, hieß es Ende März seitens des Landes. Das Allsportzentrum in Eisenstadt und Teile des Kurmittelhauses in Bad Tatzmannsdorf wurden damals zu Betreuungseinrichtungen für Corona-Patienten umfunktioniert – falls die fünf Spitäler im Land überlastet würden.

Diese Gefahr hat in den vergangenen Wochen nie bestanden, weshalb sich die Frage nach dem „Abrüsten“ stellt. Im Krisenstab des Landes gibt es dazu zwar „Überlegungen“, sagt Nicole Schlaffer zum KURIER, aber kein Datum für die Schließung der außerordentlichen Corona-Stationen in der Sporthalle und im Kurhaus. Denn man wolle auf keinen Fall zu früh alle Sicherheitsnetze einholen, erläutert die provisorische Leiterin der Sozial- und Gesundheitsabteilung im Landhaus.

Kaum Patienten

In der Kurgemeinde wurde das ohnedies vorübergehend geschlossene Hotel der landeseigenen Kurbad AG Bad Tatzmannsdorf für Covid-19-Patienten genutzt, die keiner vollstationären Spitalsbetreuung bedürfen. Das medizinische Personal stellt die Kurbad AG, betrieben wird die Station von der Krankenanstaltengesellschaft des Landes. 15 der insgesamt 688 Betten wurden vorbereitet, aber bisher war die Auslastung „sehr überschaubar“, sagt Schlaffer. In Summe seien vielleicht eine Handvoll leicht Erkrankte betreut worden. Etwa eine 24-Stunden-Pflegerin, die sich infiziert hatte und dadurch nicht mehr an ihrem Arbeitsplatz bleiben konnte. Weil sie aber nur leichte Symptome zeigte, sei eine Unterbringung im Spital nicht nötig gewesen. Ob angesichts der geringen Fallzahlen in Bad Tatzmannsdorf künftig nicht auch solche Patienten im Krankenhaus betreut werden sollen, werde gerade „mit der Krages besprochen“, meint Schlaffer.

Noch gähnender ist die Leere im Eisenstädter Allsportzentrum, das erst nach Ausschöpfen aller Kapazitäten aller Krankenhäuser im Burgenland geöffnet würde. Keines der 108 Betten in der Sporthalle, die allesamt auch über Sauerstoffversorgung verfügen, war bisher belegt. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder würde im Fall des Falles Dutzende Mitarbeiter bereitstellen. Derzeit beherbergt das größte Spital des Landes selbst nur einen Covid-Patienten. Außerdem gebe es „Verdachtsfälle“, so eine Sprecherin am Montag.

Die Kosten für die beiden Corona-Sonderstationen kann man im Landhaus derzeit noch nicht beziffern.

Thomas Orovits

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