Soldaten im Fronteinsatz gegen das Virus

Soldaten im Fronteinsatz gegen das Virus
Das Militärkommando Burgenland überprüft ankommende Passagiere am Flughafen Wien-Schwechat.

Im Assistenzeinsatz an der Staatsgrenze bewähren sich die Soldaten des Militärkommandos Burgenland seit Jahren. Im Kampf gegen das Coronavirus haben sie nun auch die Kontrolle eintreffender Passagiere am Flughafen Wien-Schwechat übernommen. „Wir führen keine Covid-Testungen durch, sondern überprüfen die notwendigen Dokumente und die Einhaltung der Einreisebestimmungen“, erklärt Oberst Raimund Wrana, stellvertretender Militärkommandant des Burgenlandes.

72 Mann im Einsatz

Im Auftrag der zuständigen Gesundheitsbehörde – der Bezirkshauptmannschaft Bruck/Leitha – sind seit Wiederaufnahme des Flugbetriebs im Juni 72 Mann der 1. Assistenzkompanie im Einsatz. Sie kontrollieren im Schichtbetrieb derzeit rund 20.000 Passagiere pro Tag. Allerdings nicht alle persönlich. „Nur jene aus Risikoländern werden zwingend zu genaueren Überprüfungen weitergeleitet“, sagt Wrana. Die Körpertemperatur jedes Fluggastes wird mittels thermischer Kameras erfasst. Ab 38 Grad Celsius schlägt das System Alarm, die betroffene Person muss zu weiteren Tests. Passkontrollen übernehmen die Soldaten nicht, das ist Aufgabe der Polizei.

Soldaten im Fronteinsatz gegen das Virus

Wärmebildkameras statt Fiebermessungen. Bei erhöhten Werten schlägt das System Alarm

Bis zu 24 Mann pro Schicht sind im Einsatz, sie werden regelmäßig ausgetauscht und erhalten jeweils eine Einweisung durch die Gesundheitsbehörde vor Ort. Untergebracht sind sie in der Kaserne Bruckneudorf, rücken von dort zum Flughafen aus. „Die Kräfte für den Assistenzeinsatz an der Grenze wurden entsprechend verstärkt“, berichtet Wrana.

Da die Stadt Eisenstadt eine Partnerschaft mit dem Militärkommando Burgenland pflegt, besuchte Bürgermeister Thomas Steiner die Soldaten am vergangenen Freitag am Flughafen. "Es ist beeindruckend, welche Mammutaufgabe das Militärkommando mit seinen Präsenzdienern hier stemmt“, sagte Steiner.

Corona-Infektion in Kaserne Eisenstadt

In der Martin-Kaserne in Eisenstadt ist unterdessen ein Soldat positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Bundesheer am Dienstag mit. Der Gefreite hatte sich Montagfrüh mit Halsschmerzen beim Vorgesetzten gemeldet. Sanitätspersonal führte einen Schnelltest durch, der Soldat wurde in häusliche Isolation entlassen. Am Mittwoch wurde seiner Dienststelle das positive Testergebnis mitgeteilt.

Weitere Tests

Das Umfeld der betroffenen Soldaten ist laut Bundesheer informiert. Auch im zivilen Umfeld werden Kontakte erhoben. Alle militärischen Kontaktpersonen wurden in Heimisolation geschickt. Das Militärkommando Burgenland hat weitere Maßnahmen veranlasst. 16 Personen seien inzwischen getestet, 30 weitere Tests sollen folgen. Spezialisten des ABC-Abwehrzentrums in Korneuburg sollen die Räume und das Umfeld der Kaserne desinfizieren.

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