Protest vor Schweinezuchtbetrieb: Streit um „Mickey und Jackie“
Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat am Donnerstag eine weitere Protestaktion vor jenem Schweinezuchtbetrieb veranstaltet, den der Tierschutzverein seit Wochen scharf kritisiert. Teil der Aktion war die „Befreiung“ zweier Schweine aus den Ställen. Diese entließen die rund 20 anwesenden VGT-Mitglieder in ein vor Ort aufgestelltes Freigehege.
Über die Polizei ließ der Schweinezüchter den Protestierenden am Vormittag ausrichten, dass er ihnen die beiden vier Monate alten und 60 Kilogramm schweren Tiere überlassen wolle. Die Aktivisten zeigten sich erfreut und schmiedeten Pläne, die Schweine von der Tierrettung abholen und ins Tierparadies Schabenreith (OÖ) bringen zu lassen. In der Zwischenzeit wurden die „Befreiten“ auf die Namen „Mickey “und „Jackie“ getauft.
Sinneswandel des Bauern
Doch am Nachmittag nahm das Geschehen vor dem Zuchtbetrieb eine dramatische Wendung: Wie der VGT mitteilte, habe der Landwirt seine Schenkung widerrufen. „Er möchte jetzt offenbar die Schweine töten, um uns zu verletzen. Es wäre entsetzlich, wenn Mickey und Jackie einfach hingerichtet werden“ zeigte sich VGT-Obmann Martin Balluch bestürzt.
Die Polizei spielte den Ball daraufhin an die Amtstierärztin weiter: Sie solle über Leben oder Tod der Schweine entscheiden. Ein Ergebnis ist bis dato ausständig. Balluch kündigte an, passiven Widerstand zu leisten und die Tiere nicht aushändigen zu wollen.
Der Verband Österreichischer Schweinebauern meldete inzwischen Kritik am Vorgehen des VGT an: Das Entwenden von Tieren sei kein Aktivismus mehr, sondern ein Eingriff in die Rechte der Bauern.
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