Tierquälerei in Schweinezucht: Justiz ermittelt

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) erhebt schwere Vorwürfe gegen einen Schweinzuchtbetrieb im Bezirk Mattersburg, es wurde Anzeige bei der Staatsanwaltschaft (StA) erstattet.
Weil sich „ein Anfangsverdacht ergeben“ habe, hat die StA nun ein Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs der Tierquälerei eingeleitet, erklärt eine Sprecherin auf Anfrage. Zudem wird der Betrieb in Bezug auf die halterechtlichen Bedingungen von der Bezirkshauptmannschaft geprüft.
Dem VGT waren, wie berichtet, zunächst Videos aus dem Betrieb zugespielt worden. Auf einem davon ist zu sehen, wie Ferkel, an den Hinterbeinen gehalten, auf den Boden geschlagen werden.
Zudem wirft der VGT dem Betrieb Missstände bei der Tierhaltung vor. Säue sollen in „körpergroßen Käfigen“ eingesperrt gewesen sein. Ein weiteres Video wurde in der Vorwoche veröffentlicht. Gezeigt werden laut VGT-Angaben etwa Kastrationen mit unzureichender Betäubung und Schwanzkupieren bei Ferkeln.
Bei einer Protestaktion vor dem Betrieb hatte der VGT dessen Schließung gefordert. Die Grünen machen sich indes für strengere Kontrollen bei der Schweinezucht und ein Verbot für Vollspaltböden stark. Das Verbot hat auch Landesvize Astrid Eisenkopf (SPÖ) vom Bund eingefordert.
„Penibel geprüft“
Laut Bezirkshauptmann Werner Zechmeister sind bereits umfangreiche Kontrollen erfolgt, weiter stünden noch an. „Wenn ein augenscheinlicher Mangel festgestellt wurde, wurde dieser rasch behoben.“ So seien etwa Nage-Möglichkeiten zur Verfügung gestellt worden. „Wir überprüfen penibel, ob die gesetzlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden.“ Da es sich um eine größere Fläche handle, brauche das aber Zeit.C.Koglbauer
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