Zurück in die Gegenwart: Nicht zuletzt aufgrund von Protesten der Bürgerinitiative „Lebenswertes Mattersburg“ wurde der im heurigen Juni durch den Gemeinderat geplante Beschluss des Teilbebauungsplans verschoben. Höhe und Dichte der Verbauung auf dem 12.000 m2 großen Areal am nordwestlichen Rand des Stadtzentrums standen in der Kritik.
Über den Sommer waren die AIR Kommunal- und Regionalplanung GmbH mit Sitz in Eisenstadt und ein weiterer – namentlich nicht genannter – Experte damit beauftragt, „unbefangen über die Planungen drüberzuschauen“, sagt Schlager zum KURIER: „Wir machen einen Schritt zurück“. Soll heißen: Es gibt wohl doch kein siebenstöckiges Gebäude und die Verbauung soll so aufgelockert werden, „dass es besser ins Ortsbild“ passt.
Die Stadtchefin sieht sich dabei eines Sinnes mit der BWS (Gemeinnützige allgemeine Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft) aus Wien, Eigentümerin der Liegenschaft und Bauherrin – nur fürs Rathaus ist die Stadt verantwortlich. An einem 7. Geschoß solle „das Projekt nicht scheitern“, habe BWS-Chef Mathias Moser zugesagt. Von BWS war am Donnerstag niemand erreichbar.
Rauf und runter bei den Stockwerken
Apropos siebentes Geschoß: Die Stadt hat im Vorjahr einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben, das siegreiche Projekt der Grazer Architekten Nussmüller sah eine „kleinteilige Bebauungsstruktur mit maximal drei Geschossen“ vor. Kommt nun ein Kompromiss zwischen drei und sieben Geschoßen? Schlager verweist darauf, dass allen Teilnehmern am Ideenwettbewerb klar war, dass das Siegerprojekt keinen Anspruch auf Umsetzung hat.
Wie geht es nun weiter? Schlager peilt auf Grundlage der von AIR überarbeiteten Pläne im Herbst einen Beschluss der Teilbebauungspläne im Gemeinderat an, dann müssten Pläne eingereicht und vom Land genehmigt werden und Anfang 2024 könnte zunächst mit dem Bau der Tiefgarage begonnen werden.
Am Donnerstag meldeten sich die Gesellschaft für Architektur und DOCOMOMO Austria (Erhalt von städtebaulichen Ensembles) zu Wort. Sie befürchten den Abriss weiterer Gebäude aus der Zwischenkriegszeit und ersuchen, das Projekt ganz „neu zu starten“, die bloße Überarbeitung sei zu wenig.
Kommentare