Konkret soll es sich um 511 Tonnen gewaschenen Sand im Wert von 10.342 Euro und 856 Tonnen unbehandelten Sand im Verkaufswert von 3.433 Euro handeln. Die Ware sei ohne Wiegeschein ausgefahren worden. Wohin ist unbekannt.
"Hatten irrsinnige Probleme mit Telefonleitung"
Der ehemalige Betriebsleiter bestreitet die Tat vehement. Es sei zwar immer wieder vorgekommen, dass beladene Lkw ohne auf die Waage zu fahren das Areal verlassen haben, jedoch nur um Rekultivierungsarbeiten durchzuführen. Die Wiegescheine seien nach getaner Arbeit ins Büro gebracht worden, dort an die dazugehörigen Lieferscheine geheftet und abgelegt worden.
Einzig bei der Eingabe in die SAP-Software der Buchhaltung habe es immer wieder Probleme gegeben: „Am 19. April hatten wir irrsinnige Probleme mit der Telefonleitung. Sie war mehrfach beschädigt und wir hatten keine Verbindung zum Server.
Vorarbeiter schöpfte Verdacht
„Die Probleme dauerten dann zeitweise nur eine Stunde, manchmal auch bis zu zwei Tage", so der Angeklagte. Die Belege seien jedoch Wir haben zumindest sieben Exemplare gefunden. Weder die geschädigte Firma noch die Lkw-Transportfirma sagt, es gäbe Auffälligkeiten. Auch die Vermessungen haben keine Unregelmäßigkeiten ergeben eingepflegt worden. Alle Wiegescheine und die dazugehörigen Lieferscheine, würden im Büro aufliegen.
Ein Zeuge, der damalige Vorarbeiter des Unternehmens, habe jedoch Verdacht geschöpft. Laut dem Vorarbeiter soll es immer wieder die Anweisung gegeben haben, Ware ohne abwiegen ausfahren zu lassen. Er habe jedoch nachträglich Wiegescheine aus dem Zwischenspeicher der Waage ausgelesen und gedruckt.
Es sei plötzlich öfter zu Reklamationen gekommen, die ebenfalls anders abgerechnet werden: „Es kam mir komisch vor, mit den vielen Reklamationen. Bei vorherigen Betriebsleitern habe ich die Wiegescheine immer ausgedruckt."
Vom Staatsanwalt darauf angesprochen, dass der Angeklagte vehement verneine, solche Anweisungen gegeben zu haben, erwiderte der Zeuge: „Dann lügt er." Das SAP-Programm sei aber tatsächlich immer wieder ausgefallen.
Auch Esterházy möglicherweise geschädigt
An einer Baugrube ist neben der Urbarialgemeinde übrigens auch die „Dömane Privatstiftung Esterházy" beteiligt. Ein Vertreter der Stiftung gab an, durch die Lkw-Fahrern von den Gerüchten erfahren zu haben: „Mir wurde gesagt, es gäbe Unregelmäßigkeiten. Da bin ich hellhörig geworden."
Bei einer nachträglichen Vermessung sei zu Tage gebracht worden, dass mehr vom Grund der Privatstiftung abgebaut wurde, als von der Urbarialgemeinde. Streit hätte es aber keinen gegeben.
Auf der Suche nach den Lieferscheinen
Auch ein Polizeibeamter wurde in den Zeugenstand geladen. Begonnen hätten die Untersuchungen bezüglich potenziellem Diebstahl, aufgrund eines heute nicht zur Verhandlung stehenden Umweltdelikts.
Es sei jedoch nie kontrolliert worden, ob die Lieferscheine, von denen der Angeklagte behauptet, dass sie existieren, auch wirklich in der Firma aufliegen. „Wir haben zumindest sieben Exemplare gefunden. Weder die geschädigte Firma, noch die Lkw-Transportfirma sagt, es gebe Auffälligkeiten. Auch die Vermessungen in der Grube haben keine Unregelmäßigkeiten ergeben", so der Verteidiger des Angeklagten.
Richterin Karin Knöchl vertagte den Prozess auf unbestimmte Zeit. Es wird versucht, die angesprochenen Lieferscheine herbeizuschaffen.
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