Rotes Land und schwarze Kammer kooperieren wieder

Rotes Land und schwarze Kammer kooperieren wieder
Bis 2028 erhält Landwirtschaftskammer jährlich drei Millionen Euro. LH Doskozil, LH-Vize Eisenkopf und LWK-Präsident Berlakovich unterzeichneten den Vertrag

Knapp vor Weihnachten erhält die Landwirtschaftskammer ein Präsent von unerwarteter Seite. Am Donnerstag unterzeichneten LH Hans Peter Doskozil und die fürs Agrarwesen zuständige LH-Vize Astrid Eisenkopf sowie Landwirtschaftskammerpräsident Niki Berlakovich einen bis Ende 2028 laufenden Kooperationsvertrag. Auf Grundlage des Vertrages, der rückwirkend ab Anfang 2023 gilt, kann die Kammer jährlich mit rund drei Millionen Euro vom Land rechnen.

Lesen Sie mehr: Land lässt Kammer vor der Wahl im Ungewissen

Selbstredend schenkt das rote Land der schwarzen Kammer nichts, aber mit diesem Ergebnis war angesichts des jahrelangen Tauziehens nicht unbedingt zu rechnen. Zur Erinnerung: 2018 stellte Doskozil erstmals eine Kürzung der jährlichen Landesförderung (damals zwei Millionen) in Aussicht, weil sich die Kammer zu wenig um Biolandwirtschaft kümmere.

 

Anfang 2022 schickte das Land als Aufsichtsbehörde Wirtschaftsprüfer von der BDO für eine „umfassende Analyse der Finanz-, Organisations- und Personalstruktur“ in die Kammer. Statt der befürchteten Halbierung der Förderung samt Kahlschlag bei den knapp 100 Mitarbeitern kommt es nun anders.

Kauf von Grundstücken

Konkret erhält die Kammer im Rahmen des sechs Jahre geltenden Fördervertrags jährlich 1,9 Millionen Euro. 1,5 Millionen Euro davon dienen u. a. Beratungsleistungen für die Land- und Forstwirtschaft. 400.000 Euro sind für Beratungen im Rahmen des Landesschwerpunkts Bioland Burgenland reserviert. Das Land verpflichtet sich zusätzlich zu einem jährlichen Sonderzuschuss von einer Million Euro, um die vereinbarten „Einsparungs- und Konsolidierungsmaßnahmen umzusetzen und eine ausgeglichene Liquiditätssituation zu erreichen“, heißt es.

 

Zudem kauft das Land von der Kammer um drei Millionen Euro Liegenschaften von 30 Hektar in Eisenstadt und Güssing, um den Praxis- und Lehrbetrieb an den dortigen landwirtschaftlichen Fachschulen „langfristig abzusichern“. Im Gegenzug verpflichtet sich die Landwirtschaftskammer zu Einsparungs- und Konsolidierungsmaßnahmen. Die Erhöhung der Kammerumlage gehört ebenso dazu wie eine Reduktion der Personal- und Fixkosten.

„Mit dieser Einigung können wir partnerschaftlich und auf einer nachhaltigen gemeinsamen Basis zusammenarbeiten“, betonten Doskozil und Eisenkopf nach der Unterzeichnung. Berlakovich zeigte sich erleichtert. Die Kammer sei in den letzten Jahren unterfinanziert gewesen. Die jährliche Indexanpassung der Förderung sei ganz wichtig. Und der mehrjährige Vertrag garantiere, dass es beim Personal keinen Kahlschlag gebe.

Kommentare