Reha-Zentren bringen Kurort 100.000 Nächtigungen im Jahr

Die BVA betreut in Bad Tatzmannsdorf vor allem Patienten nach einer Chemo- oder Strahlentherapie
Versicherer bauten um rund 60 Millionen Euro aus. Wichtiger Faktor für Tourismusort.

Seit Beginn des 17. Jahrhunderts wird die Kohlensäure in Bad Tatzmannsdorf therapeutisch genutzt. Das Aushängeschild des burgenländischen Tourismus mit rund 550.000 Nächtigungen ist auch seit Jahrzehnten für die Versicherungsanstalten ein wichtiger Standort, die für rund 100.000 Nächtigungen im Jahr sorgen.

1962 gründete die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) die Sonderheilanstalt für Herz- und Frauenleiden in Bad Tatzmannsdorf. "Es war die erste ihrer Art in Österreich", sagt Kurdirektor Dietmar Lindau bei einem Pressegespräch am Montag. 1966 hat auch die Versicherungsanstalt Öffentlich Bediensteter (BVA) ein Kurheim erworben und 2005 zur Sonderkrankenanstalt für onkologische Rehabilitation umgebaut. Beide Häuser haben in den vergangenen Jahren aus- und umgebaut.

50 Millionen Euro investierte die PVA in einen Teilneubau und eine Modernisierung. Auch die BVA, die ihr Angebot auf Krebspatienten abgestimmt hat, investierte mehr als zehn Millionen Euro in einen Zu- und Umbau. "Wir haben die Onkologischen Betten von 69 auf 105 erhöht", erklärt Gerhard Vogel, Generaldirektor der BVA. Neben der Sanierung wurde ein neuer Therapietrakt errichtet, mit modernsten Trainigsgeräten und Therapiemöglichkeiten. "Bis 1995 hat es keine onkologische Reha gegeben", sagt der ärztliche Leiter Bruno Mähr. In den vergangenen Jahren hätten Studien, die Wirksamkeit der Reha-Maßnahmen bewiesen. Nebenwirkungen und Begleiterscheinungen von Chemo- der Strahlentherapie würden bei den Patienten so gelindert.

Gendermedizin

Bei der Pensionsversicherung hat man sich auf Herz- und Kreislauferkrankungen spezialisiert. "Die immer noch die häufigste Todesursache darstellen", sagt die ärztliche Leiterin Jeanette Strametz-Juranek. Hier setzt man auf aktive Therapie und auf geschlechtsspezifische Behandlungen. Generell sei die Gendermedizin der PVA ein Anliegen, wie der stellvertretende Generaldirektor Kurt Aust erklärt.

Der Bedarf an den Reha-Angeboten steigt. Außerdem werden rund 300 Mitarbeiter in beiden Häusern beschäftigt, der Großteil komme aus der Region.

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