Jetzt ist auch fix, dass die Protestpartei am 2. Oktober bei den Kommunalwahlen im Burgenland antritt. Das hat Maria Hollunder, stellvertretende MFG-Landessprecherin, am Montag auf KURIER-Anfrage bestätigt.
Es gehe nicht darum, in möglichst vielen der 171 Kommunen anzutreten, sagt Hollunder, sondern dort, „wo wir gut aufgestellt sind“. Stimmen seien von allen zu holen, die mit den Regierungsparteien in Bund und Land unzufrieden seien, meint Hollunder.
Apropos gut aufgestellt: Der MFG-Aufbau im Burgenland erfolgt von oben nach unten. Mit Apotheker Helmut Eller aus Oberschützen als Landessprecher und Berufsfotografin Hollunder als Vize sowie drei weiteren Mitgliedern gibt es schon einen zumindest informellen Landesvorstand. Die Bildung von Ortsgruppen gestaltet sich mühsamer.
Um sich dafür und für den späteren Gemeinderatswahlkampf Ezzes zu holen, schauen Hollunder und Co gespannt nach Tirol, wo Ende Februar in fast allen Kommunen gewählt wird.
Welche Chancen hat MFG zwischen Kalch und Kittsee? Meinungsforscher Peter Hajek, der das Burgenland gut kennt, hält es für möglich, dass die Protestpartei überall dort in den Gemeinderat einzieht, „wo es ein politisches Vakuum gibt oder ein politischer Wechsel ansteht“. Als Wahlmotiv werde wohl das Protest-Thema wichtiger sein als der jeweilige MFG-Kandidat vor Ort.
Neben SPÖ (84) und ÖVP (82) stellen im Burgenland nur Namens- und Ortslisten (5) Bürgermeister. Christian Schaberl, Landeskoordinator des Unabhängigen Gemeindevertreterforums, das knapp 40 Listen vertritt, fürchtet das Antreten von MFG keineswegs. Die Meinung vieler Listen über MFG beschreibt Schaberl so: „Das ist ein Strohfeuer, in zwei Jahren sind die wieder weg“.
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