Polit-Streit um den Lehrlingsausweis

Bahnhof Eisenstadt
Nur im Burgenland gilt AK-Ausweis als Voraussetzung; WK und ÖVP sind erbost.

Das Top-Jugendticket des Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) um 60 Euro ermöglicht Schülern und Lehrlingen bis 24 Jahre Mobilität mit Öffis in Wien, NÖ und dem Burgenland. Voraussetzung ist ein Schüler- oder Lehrlingsausweis. So weit, so einfach – zumindest in Wien und NÖ, wo der VOR einen Lehrlingsausweis der Wirtschaftskammer (WK) anerkennt.

Das Burgenland ist anders, hier gilt für die rund 2700 Lehrlinge der von der Arbeiterkammer am Donnerstag vorgestellte Lehrlingsausweis. Das wundert Wirtschaftskammer und ÖVP, denn seit Jahren stelle das Landesjugendreferat in Kooperation mit der WK „eine AlphaCard Lehrlings-Edition aus und bemüht sich seit Monaten um Anerkennung beim VOR – bisher ohne Reaktion“, schäumt ÖVP-Jugendsprecher Christoph Wolf. Er fragt, ob sich der VOR vor den Nationalratswahlen „parteipolitisch missbrauchen“ lasse. „Die AlphaCard ist kein Lehrlingsausweis, sondern eine Vorteilscard“, kontert ein AK-Sprecher. Der Zeitpunkt der Präsentation liege am Schulstart Anfang September, nicht an den Wahlen.

Den Vorwurf parteipolitischer Beeinflussung weist man im VOR zurück. Die AK habe schon das Pilotprojekt im vergangenen Jahr betreut und den Lehrlingsausweis jetzt adaptiert. Ist auch eine Anerkennung der AlphaCard denkbar, wie von WK und ÖVP vehement gefordert?
„Kurzfristig“ sei das nicht möglich, sagt VOR-Sprecher Georg Huemer, das würde zu organisatorischem Chaos führen, weil die neuen Tickets schon ab 2. September gültig seien. Grundsätzlich präferiere der VOR aber eine „einheitliche Lösung“. Die gute Nachricht: Schülerausweise stehen außer Streit.


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