Pflegeheime: Hohe Kosten, wenig Kontrollen

42 Pflegeheime gibt es derzeit im Burgenland, im Bild Raiding
Prüfbericht. Von 2010 bis 2015 sind die Ausgaben des Landes von rund 46 auf 71 Millionen Euro gestiegen.

106 Seiten dick ist der jüngste Prüfbericht des Landesrechnungshofs zur Planungs- und Kostenstruktur der stationären Pflege im Burgenland in den Jahren 2010 bis 2015. Die Kernfrage im Bundesland mit dem höchsten Pensionistenanteil verdichtet sich auf Seite 67: "Die jährlichen Ausgaben nur für die Unterbringung in Pflegeheimen stiegen von rund 45,9 Millionen Euro (im Jahr 2010, Anm.) auf rund 70,9 Millionen (2015) und damit um 54,8 Prozent".

Zwar reduzierten sich die Kosten des Landes durch Rückflüsse (Pflegegeld & Pension der Betreuten; Ersatzleistungen von Angehörigen etc.) 2015 um rund 32,9 Millionen Euro, allerdings ortet der Landesrechnungshof auch dabei Verbesserungspotenzial. Die Kostenersätze "schwankten je nach Bezirk" zwischen 60.000 und 122.000 Euro pro Pflegeplatz, wird angemerkt. Die "Festlegung eines einheitlichen Standards" könnte zu einer "Erhöhung der Einnahmen für das Land" führen.

Regelmäßige Kontrolle

Weitere kritische Punkte: In den 42 meist von privaten Betreibern geführten Heimen wurden 2015 genau 2015 Personen betreut; davon aber nur 1868 Burgenländer, der Rest kam aus anderen Bundesländern – warum? Und der Rechnungshof regt an, alle Altenwohn- und Pflegeheime jährlich "zumindest einer routinemäßigen Kontrolle durch Amtsarzt und Sachverständigen für den Pflegefachdienst zu unterziehen".

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