Wird Urlaub teurer? Plus 80 % Ortstaxe, Aus für regionale Verbände

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Die von Nächtigungsgästen zu zahlende Ortstaxe steigt ab 1. Jänner um 80 Prozent. Regierung sieht Schritt in die Zukunft, Unmut bei Opposition und Hoteliers.

Was der KURIER vor wenigen Tagen berichtete, bestätigte Burgenland-Tourismus-Chef Didi Tunkel am Donnerstag offiziell: Die Ortstaxe im Burgenland wird empfindlich erhöht, und zwar von derzeit 2,50 Euro auf 4,50 Euro. Das entspricht einer Anhebung um 80 Prozent. 

Inkrafttreten soll die Erhöhung am 1. Jänner 2026, die letzte Anpassung der Ortstaxe datiert auf das Jahr 2022. Der Burgenland Tourismus schlüsselte in einer Aussendung auf, wohin die Einnahmen aus der Ortstaxe fließen:

  • Von den 4,50 Euro pro Tag und Gast geht ein Euro (22 Prozent) an den Rettungsdienst - Stichwort "Rettungseuro".
  • 90 Cent (20 Prozent) der Ortstaxe gehen an die Gemeinden.
  • Die restlichen 58 Prozent - das sind 2,60 Euro pro Tag und Gast - behält sich die Burgenland Tourismus GesmbH ein.

Die Mehreinnahmen aus der Ortstaxe sollen für "verstärkte gemeinsame Vermarktung der touristischen Angebote, dem Ausbau der Infrastruktur in den Regionen sowie dem Ausbau nachhaltiger Projekte im Sinne der Tourismus-Strategie 2030 eingesetzt", heißt es vom Burgenland Tourismus.

Zusammenlegung der Tourismusverbände 

Die Erhöhung der Ortstaxe geht mit einer Novelle des Tourismusgesetzes einher, die im November im Landtag beschlossen werden soll und einen weiteren brisanten Punkt enthält: Die drei bestehenden Tourismusverbände - Nordburgenland, Mittelburgenland-Rosalia und Südburgenland werden organisatorisch in die Burgenland Tourismus GmbH integriert. Anstatt der bisherigen Geschäftsführer soll es künftig sogenannte "Erlebnisraum-Manager" geben.

Die Eingliederung ziele auf eine Verschlankung der Strukturen ab - trotzdem sollen alle Arbeitsplätze und Standorte erhalten bleiben, verspricht Tunkel: "Mit dem klaren Ziel, viele bürokratische Prozesse zu reduzieren und dadurch mehr Ressourcen für Gäste und die Regionen zu schaffen. Dies wird, so zeigen es viele internationale Studien, auch notwendig sein, um die Gäste-Anforderungen in einem sich rasant schnell verändernden Markt auch zukünftig erfüllen zu können."

Durch die Zusammenlegung erspare sich der Burgenland Tourismus Vollversammlungen in drei Regionen, drei Budgets, Jahresabschlüsse und Wirtschaftstreuhandprüfungen. 

Kritik von der Opposition

Die geplante Novelle des Tourismusgesetzes sorgte am Donnerstag im Landtag für Diskussion. Bereits zu Wochenbeginn hatte die Opposition die vorgesehene Erhöhung der Ortstaxe kritisiert: Die ÖVP sprach von einem "Anschlag auf den Tourismus", die FPÖ von einem Versuch, das Landesbudget aufzubessern.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) wies die Vorwürfe in der Fragestunde des Landtags zurück. Die Kritik, die Maßnahme würde Tourismusbetriebe belasten, könne er nicht nachvollziehen, da die Abgabe von den Gästen zu entrichten sei. Die Betriebe hätten diese lediglich einzuheben und an die Gemeinden weiterzuleiten.

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