ÖFB-Sponsoring: So viel zahlt Burgenland Tourismus fürs Nationalteam

Für das ÖFB-Nationalteam läuft es aktuell wie am Schnürchen. Mit dem 10:0 gegen San Marino am Donnerstag sind Österreichs Kicker der ersten WM-Teilnahme seit 1998 wieder einen Schritt näher gekommen.
Das freut auch den Burgenland Tourismus, der das Team seit 1997 sponsert. Das Burgenland betrat damals Neuland, erstmals warb eine Tourismusregion mit dem Fußballteam. Der aktuelle Dreijahresvertrag läuft bis Ende 2028.
Enden wollend war seit Jahren die Auskunftsfreude, wenn Journalisten nach den Kosten des Sponsorings fragten. Nun hat der KURIER auf Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes bei der Tourismusgesellschaft nachgehakt. Gefragt wurde nach dem aktuellen Jahresbetrag und der Summe seit 1997.
„Die genauen Summen fallen in den Bereich des Geschäftsgeheimnisses (...) und sind besonders schützenswert“, heißt es in dem von Tourismuschef Dietmar Tunkel unterzeichneten Antwortschreiben.
Verwiesen wird auf die Medientransparenzdaten der Rundfunk und Telekomregulierungs GmbH (RTR). Dort finden sich Zahlen für 2024: Fürs ÖFB-Herrenteam zahlte der Burgenland Tourismus 425.000 Euro, für die Damen 75.000 Euro, für die Futsal-Quali 7.714.
Das Geld kommt aus „Einnahmen der Tourismusabgaben und dem Gesellschafterzuschuss“ (einziger Gesellschafter ist die Landesholding, die gehört dem Land). Der vom Institut United Synergies erhobene „Werbewert für die Tourismusmarke Burgenland beträgt jährlich zwischen 5 und 11,7 Millionen Euro“. Keine Antwort gab es auf die Frage nach VIP-Karten für burgenländische Politiker oder Mitarbeiter von Landesgesellschaften – „Betriebs- und Geschäftsgeheimnis“.
Der verstorbene Ex-Tourismuschef Hans Kaippel, der das Sponsoring 1997 eingefädelt hat, hatte kein Problem mit Transparenz: 2,7 Mio. Schilling (knapp 200.000 Euro) koste das Sponsoring, sagte er dem Autor dieser Zeilen einst.
Früher war manches besser.
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