ÖVP Burgenland kritisiert geplante Wasserstofffabrik in Zurndorf

So soll die geplante Fabrik der Energie Burgenland im Endausbau aussehen.
Klubobmann Ulram: Projekt angesichts knapper Wasserressourcen in der Region „unverantwortlich“. Die Burgenland Energie beruhigt: Keine negativen Auswirkungen auf Wasserhaushalt.

Die ÖVP Burgenland hat am Freitag vor den möglichen Folgen einer in Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See) geplanten Wasserstofffabrik gewarnt. Diese würde große Mengen an Wasser entnehmen, was angesichts des niedrigen Grundwasserstandes in der Region "unverantwortlich" sei, kritisierte Klubobmann Markus Ulram.

Die Burgenland Energie wies das zurück. Das Projekt werde keine negativen Auswirkungen auf den Wasserhaushalt haben.

Ulram forderte in der Sache ein Umdenken von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und einen Stopp des Vorhabens. Dieses würde das Risiko für zukünftige Dürreperioden in der Region erhöhen, ergänzte Landtagsabgeordneter Gerald Handig

Werner Falb-Meixner, Obmann der Interessengemeinschaft Wasser, kritisierte außerdem, dass der vorgesehene Standort in unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet liege. Er habe auch eine Beschwerde zum Bescheid über die nicht notwendige Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingebracht.

ÖVP Burgenland kritisiert geplante Wasserstofffabrik in Zurndorf

Werner Falb-Meixner, Markus Ulram und Gerald Handig (v.li.) sind gegen die geplante Wasserstofffabrik.

Die Burgenland Energie hielt in einer Aussendung fest, dass das Projekt den Wasserhaushalt in der Region nicht negativ beeinflussen werde. "Die Entnahme, die nicht im Seewinkel, sondern in einem anderen Wasserkörper stattfindet, hat - behördlich bestätigt - keine Auswirkung auf den Grundwasserspiegel", betonte Vorstandsvorsitzender Stephan Sharma. 

"Ein von 6.000 Feldbrunnen"

Im Endausbau werde die Fabrik weniger als ein Prozent des burgenländischen Wasserbedarfs benötigen und dafür die Unabhängigkeit von russischem Erdgas vorantreiben.

"Wir brauchen hier so viel Wasser, wie es einem Feldbrunnen entspricht. In der Region gibt es rund 6.000 offizielle Feldbrunnen. Wir sind der Meinung, dass uns die Gasunabhängigkeit von Russland 1 von 6.000 Feldbrunnen wert sein sollte", so Sharma. 

Auch SPÖ-Klubobmann Roland Fürst betonte, dass es bei dem Vorhaben um die Unabhängigkeit von russischem Gas gehe. Die Beschwerde darüber, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wird, bezeichnete Fürst als „lächerlich“. „Das Gesetz zum UVP-Verfahren und die Tatsache, dass ein UVP-Verfahren beim Wasserstoff nicht notwendig ist, ist ein Bundesgesetz“, hielt er fest.

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