Bauernbund in Sorge wegen Wasserstoff-Projektes

Bauernbund in Sorge wegen Wasserstoff-Projektes
Landwirte sehen hohen Wasserbedarf für die geplante Wasserstoffanlage in Zurndorf kritisch / Burgenland Energie kalmiert

Die EU-Kommission hat diese Woche grünes Licht für Österreichs größtes Wasserstoffprojekt gegeben: Bis 2030 sollen (in der Endausbaustufe) jährlich 40.000 Tonnen Wasserstoff aus Wind- und Sonnenenergie erzeugt werden. Geplanter Standort der dafür notwendigen Wasserstoffanlage ist Zurndorf im Bezirk Neusiedl am See, unweit des riesigen Photovoltaikparks Nickelsdorf.

Sorge

Der Bauernbund Bezirk Neusiedl am See zeigte sich am Freitag in einer Aussendung besorgt über das Projekt: Die Spaltung von H2O benötige viel Wasser und das in einer trockenen Region mit sinkendem Grundwasserspiegel, sagt Bauernbundobmann Werner Falb-Meixner. „Für uns Landwirte stellt sich die Frage, woher das dafür benötigte Wasser kommen soll.“ 

Die geplante Produktionsmenge von 40.000 Tonnen Wasserstoff werde massive Auswirkungen auf den ohnehin knappen Grundwasserspiegel haben. Auch die Auswirkungen auf die Natura-2000-Schutzgebiete Parndorfer Platte und Heideboden müssten geklärt werden, fordert Falb-Meixner.

Die Burgenland Energie (BE) versicherte auf Anfrage, dass die wasserwirtschaftliche Situation in der Region durch das Wasserstoffprojekt nicht negativ beeinflusst werde.

Für die Herstellung von grünem Wasserstoff wird Strom aus Windkraft und Photovoltaik benötigt, der über eine Direktleitung den Elektrolyseur versorgt. Bei der Elektrolyse wird das Wassermolekül (H2O) mit Hilfe von elektrischem Strom in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Um das dafür benötigte Wasser zur Verfügung zu stellen und auf Nachhaltigkeit zu achten, sei der Wasserbeschaffungsverband laut BE von Beginn an involviert gewesen.

Brunnenwasser

„Es war uns von Anfang an wichtig, die Wassersituation des Neusiedler Sees und im Seewinkel nicht zu beeinflussen“, erklärt ein BE-Sprecher.

Das vorliegende Konzept sieht daher die Verwendung von Brunnenwasser vor. „Die wasserwirtschaftliche Situation der Region wird durch die erfolgten Abstimmungsmaßnahmen nicht negativ beeinflusst“, wurde betont. Demnächst soll die technische Detailplanung folgen, nach deren Genehmigung der Bau des Elektrolyseurs ausgeschrieben und umgesetzt werden soll.

Noch keine Widmung

Auf dem Gemeindegebiet von Zurndorf, wo das Werk entstehen soll, fanden indes noch keine Umwidmungen statt, erklärte Bürgermeister Werner Friedl (SPÖ) gegenüber der APA. Mögliche Standorte werden derzeit aber bereits geprüft.

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