Nur wenige Gemeinden sind so frei, sich ein Freibad zu leisten
Während das Wasser im nahen Neusiedler See zur Mangelware wird, ist der Pegel im Golser Aquasplash konstant. Freibäder profitieren von der anhaltenden Hitzewelle, sorgenfrei sind die Kommunen, die sich ein öffentliches Bad leisten, dennoch nicht.
Das Aquasplash, das einzige Freibad im Bezirk Neusiedl am See, feiert kommendes Jahr das 30-Jahr-Jubiläum, Grund zu feiern gibt es für das Schmuckstück aber auch schon heuer. Noch in diesem Sommer wird bei der Besucherstatistik die Millionengrenze überschritten. „Wir erleben eine der besten Saisonen“, sagt Amtsleiter Dieter Horvath. An Spitzentagen tummeln sich 1.300 Gäste aus dem Bezirk, aber auch aus Ungarn und der Slowakei, auf dem Areal und im 25-Meter Becken. „Horvath: „Viel mehr passen nicht rein“. Die meisten Besucher kommen, weil das Aquasplash „schön und sauber“ sei. Dennoch wird sich am Ende der Saison im September für Gols wohl keine schwarze Null ausgehen – Freibäder sind überall notorische Zuschussbetriebe.
In knapp 30 der 171 Gemeinden des Landes gibt es laut Landeshomepage ein Freibad. Zählt man die Seebäder am Neusiedler See, Naturbadeseen, Schwimmteiche und Thermen dazu, kommt man auf rund 60 Einrichtungen.
Gemeinden tragen Last
Das Land fördert Investitionen in kommunale Bäder mit maximal 15 Prozent – allerdings gibt es nur für Umbauten und Sanierungen Geld, nicht für den Bau neuer Bäder. Rund 96.000 Euro sind im Landesvoranschlag für heuer dafür ausgewiesen.
Ganz auf sich allein gestellt sind die Gemeinden als Erhalter indes bei laufenden Betriebskosten, Personal etc. Gols etwa muss jährlich rund 50.000 Euro zuschießen, damit das Aquasplash so schön und sauber bleibt.
Wie hoch der Zuschuss in Oberwart ist, konnte man am Freitag nicht sagen, aber der heurige Sommer laufe „super“, 900 Saisonkarten wurden abgesetzt, so eine Sprecherin des Rathauses.
In Eisenstadt liegt die jährliche Finanzspritze fürs Parkbad bei rund 90.000 Euro; heuer gab es bisher mit 18.000 Gästen zwar fast eine Verdoppelung im Vergleich zum pandemielosen 2018, aber es könnten noch mehr sein, heißt es aus dem Magistrat: „Da geht noch was“.
Dieses Motto gilt mittlerweile in allen Gemeinden auch in Sachen Energiesparen: In Gols soll ab der nächsten Badesaison eine Dach-Fotovoltaikanlage unter anderem Strom für die Pumpen liefern. In der Landeshauptstadt wurde schon in Wärmepumpe und Solarenergie investiert und in Oberwart wird das Bad an die vorbeiführende Fernwärme angeschlossen. Schon jetzt werden Badegäste gebeten, beim Duschen hauszuhalten.
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