NÖ-Wahl: Enttäuschte SPÖ Burgenland fordert Analyse

NÖ-Wahl: Enttäuschte SPÖ Burgenland fordert Analyse
ÖVP und Grüne gratulieren, FPÖ jubelt über „triumphales Ergebnis“.

Die SPÖ Burgenland, bekannt für scharfe Kritik an Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner, hat sich am Sonntagabend enttäuscht gezeigt über den dritten Platz der Roten bei der niederösterreichischen Landtagswahl. In einer Aussendung forderte Landesgeschäftsführer Roland Fürst eine Analyse der Ursachen für das schwache Abschneiden.

Gratulationen hingegen kamen für die niederösterreichischen Parteikollegen von ÖVP, FPÖ und den Grünen.

Es habe sich gezeigt, dass die Sozialdemokratie nicht vom „Niedergang der ÖVP im Kern-Bundesland“ profitieren konnte und die FPÖ die Wählerinnen und Wähler offenbar besser abholt, stellte SPÖ-Landesgeschäftsführer Fürst fest.

Themen liegen auf dem Tisch

„Wenn das Bundesland mit den meisten Stimmberechtigten wählt und die SPÖ nur am dritten Platz landet, dann schmerzt das in diesem Zusammenhang“, so Fürst. Er forderte nun eine gründliche Analyse über die Ursachen für das Ergebnis. Die Themen würden auf dem Tisch liegen, verwies er etwa auf die Teuerung, hohe Mieten, oder das „Dauerthema“ Asyl.

Nun sei aber wichtig, mit Besonnenheit und Geschlossenheit in die nächsten zwei Landtagswahlen zu gehen. „Die deutliche Wahlniederlage im ÖVP Kernland ist ein klares Zeichen und die logische Folge von den Skandalen rund um Ex-Kanzler Kurz“, meinte Fürst. Auch handle es sich um eine „Abrechnung“ mit der Türkis-Grünen Bundesregierung.

ÖVP ist zufrieden

Zufrieden über das Erreichen des ersten Platzes - allerdings auf einem historischen Tiefstand - zeigte sich hingegen ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas: „Die Volkspartei Niederösterreich hat unter schwierigen Rahmenbedingungen mit deutlichem Abstand Platz eins geschafft.“

Auch sei eine rot-blaue Mehrheit verhindert worden, so Fazekas in einem Statement, der Johanna Mikl-Leitner gratulierte. „Beachtlich“ sei, dass die SPÖ hinter die FPÖ auf Platz drei rutsche: „Offensichtlich hat Doskozil (der burgenländische SPÖ-Chef Hans Peter Doskozil, Anm.) als roter Wahlkampfhelfer in Niederösterreich nicht funktioniert.“

Superlativen bei der FPÖ

FPÖ-Landesparteichef Alexander Petschnig sprach in Superlativen: „Das ist ein sensationelles, triumphales Ergebnis. Die Sieger des Tages sind aber die Menschen in Niederösterreich.“ Das „System aus Filz und Korruption“ sei abgewählt worden.

Sollte dies halten und auch die ÖVP-Mehrheit in der Landesregierung Geschichte sein, wäre dies ein „Paradigmenwechsel und ein Erdrutsch, ein neues Zeitalter für Niederösterreich“. Dem blauen Spitzenkandidaten Udo Landbauer und seinem Team könne man nur gratulieren, zeigte sich Petschnig stolz auf die Parteikollegen.

Gratulationen ins benachbarte Bundesland schickten auch die Grünen. Helga Krismer habe die Klimafrage als zentrales Anliegen im Wahlkampf perfekt umgesetzt, stellte die burgenländische Landessprecherin Regina Petrik fest: „Die Grünen in Niederösterreich haben heute einen großen Auftrag für die nächsten fünf Jahre bekommen.“

Auch die burgenländischen Parteikollegen hätten nach der letzten Landtagswahl den Klubstatus zurück geholt: „Wir wissen, wie zentral es ist, mit mehr parlamentarischen Rechten ausgestattet gute Klimapolitik im Landtag machen zu können.“

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