So heißt es in einer Aussendung von Obmann und Bürgermeister Ernst Edelmann (SPÖ), Betriebsleiter Helmut Herlicska und WLV-Mitarbeiter Klaus Sauer. Gleichzeitig wird betont, dass die Qualität des Trinkwassers aufgrund der oben getroffenen Maßnahmen immer einwandfrei sei.
Kampf gegen Nitratbelastung
Damit nimmt der Verband den schon im Jahr 2015 begonnenen Kampf gegen die hohe Nitratbelastung im Boden neuerlich auf. Diesmal allerdings mit einer viel besseren Ausgangslage als damals und bereits mit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Rücken.
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Denn 2019 hat der EuGH nach der Beschwerde des WLV die nationalen Behörden in die Pflicht genommen und festgehalten, dass der Wasserleitungsverband den Schutz des Grundwassers vor hohen Nitrateinträgen einfordern kann.
Verantwortlich dafür ist eben der Bund beziehungsweise das Landwirtschaftsministerium. Auf dieser Grundlage hob der Verfassungsgerichtshof die NAPV im Dezember 2022 als gesetzwidrig auf, die neue Fassung trat mit Anfang des Jahres in Kraft.
Grenzwert: 50 mg/l
Doch auch mit dieser Neufassung kann der Grenzwert von maximal 50 Milligramm pro Liter Nitrat im Grundwasser nicht sichergestellt werden, sind sich die Experten einig. Jüngst entnommene Proben bestätigen diese Ansicht: Teilweise wurde der Grenzwert von 50 mg/l um ein Vielfaches überschritten.
Dies bringe Probleme, Aufwand und hohe Kosten für die Wasserversorgung mit sich. Diese würden aber nicht von den Verursachern, also den Landwirten, bezahlt, sondern von den Kunden im Versorgungsgebiet.
Die Hoffnung der Vertreter des WLV: Im Idealfall bestätigt der VfGH die rechtlichen Bedenken und hebt die neue NAPV auf. Dann müsste das Landwirtschaftsministerium mit einer Neufassung reagieren, die mehr Rücksicht auf Gewässerschutz nimmt.
Angesichts der zunehmenden Trockenheit wird derzeit verstärkt an Projekten zur Hebung der Versorgungssicherheit gearbeitet. Geplant ist etwa eine grenzüberschreitende Verbindungsleitung zwischen den Trinkwasserversorgungssystemen des WLV und der Stadt Baden in NÖ.
Durch die neuen Anlagen sollen etwa bei Rohrbrüchen, einem Ausfall, Gebrechen oder Versorgungsspitzen gegenseitig Wassermengen zur Verfügung gestellt werden.
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Konkret ist die Errichtung einer circa 1.900 Meter langen Verbindungsleitung zwischen dem Leitungsknotenpunkt beim Brunnen Zillingdorf der Stadt Baden und dem Brunnenfeld Neufeld des WLV vorgesehen.
Beim Brunnenfeld Neufeld soll das neue Pumpwerk errichtet werden, um bei verschiedenen Betriebszuständen und bei entsprechendem Bedarf eine Wassermenge von etwa 120 Liter/Sekunde austauschen zu können.
Die Kosten für das Projekt wurden mit 1,2 Millionen Euro beziffert, sie werden zwischen den Projektpartnern aufgeteilt. Die Umsetzung soll in den Jahren 2024 und 2025 erfolgen.
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