Schnelle Bohrung findet Wasser in 40 Meter Tiefe

Schnelle Bohrung findet Wasser in 40 Meter Tiefe
Burgenlands größter Wasserverband erschließt neues Reservoir in Neudörfl. Erfolgreiche Ersatzbohrung soll Trinkwasserversorgung sichern: 90 bis 100 Liter je Sekunde

Um die Wasserversorgung vor dem Hintergrund des Klimawandels abzusichern, läuft beim Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland (WLV) das größte Erkundungs- und Erschließungsprogramm in der fast 70-jährigen Verbandsgeschichte (der KURIER hat berichtet). Schneller als erwartet, ist man jetzt fündig geworden.

In Neudörfl wurde im Rahmen einer Ersatzbohrung in rund 40 Meter Tiefe ein ergiebiges Wasserreservoir angezapft. Begonnen wurden die Arbeiten vor rund eineinhalb Wochen, Mitte Mai sollen sie abgeschlossen sein. „90 bis 100 Liter pro Sekunde“ können aus diesem neuen Brunnen Neudörfl 1a entnommen werden, erläutert Helmut Herlicska, Technischer Betriebsleiter des viertgrößten Wasserverbands Österreichs. Die Kosten für den Coup liegen bei bescheidenen 150.000 Euro. Schon im heurigen Sommer soll das Wasser fürs Netz verfügbar sein.

„Wir erhöhen damit die Versorgungssicherheit“, betont Ernst Edelmann, Obmann des WLV, der rund 194.000 Menschen in 66 Gemeinden der drei Bezirke Neusiedl am See, Eisenstadt Umgebung und Mattersburg mit Trinkwasser versorgt.

Top-Qualität

Auch wenn der Grundwasserspiegel aufgrund der Regenfälle in den vergangenen Wochen etwas zugelegt hat, liegt er im südlichen Wiener Becken zum Teil immer noch deutlich unter dem 100-jährigen Tiefststand. Am östlichen Rand des Wiener Beckens betreibt der WLV wichtige Brunnenanlagen in Neufeld – und Neudörfl.

Dort, in der Grenzgemeinde zu Wiener Neustadt, ist einer der beiden bisherigen Brunnen – Neudörfl 1 – wegen des gesunkenen Grundwasserspiegels im roten Bereich. Neudörfl 1a soll das kompensieren. Der Brunnen Neudörfl 2 ist davon unberührt, er liefert aus 34 Meter Tiefe 400 Liter/Sekunde. „Das Wasser ist qualitativ so gut, dass es ohne jede Aufbereitung ins Netz eingespeist werden kann“, so Technik-Chef Herlicska.

Ebenfalls der Vorsorge dient ein weiteres Projekt: Analog zu einer seit Jahren bestehenden Leitung nach Wiener Neustadt soll auch eine von Neufeld/Leitha bis Baden gelegt werden – da wie dort geht es ums gegenseitige Aushelfen bei Wasserknappheit. Laut Edelmann gibt es nun eine Einigung, Details werden demnächst präsentiert.

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