Neuer Chef der Krages springt vor Amtsantritt wieder ab

Die Krages kommt nicht zur Ruhe

Die Krages bleibt ein Dauerpatient: In einem dürren Vierzeiler teilte die burgenländische Krankenanstaltengesellschaft am Donnerstag um 16.03 Uhr mit, dass "Dietbert Timmerer die Stelle als Geschäftsführer nach den nunmehr geführten Detailverhandlungen nicht antritt".

Der für die Krages nunmehr zuständige Landesrat Hans Peter Doskozil (SPÖ), der die Agenden von Norbert Darabos übernommen hat, werde "zeitnah über das weitere Prozedere entscheiden", bis dahin führe der interimistische Krages-Chef Karl Helm die Geschäfte weiter.

Wie der KURIER Ende November berichtet hatte, war der 49-jährige Jurist Timmerer vom Wiener Personalberatungsunternehmen Boyden mit großem Abstand an die Spitze eines Dreiervorschlags gereiht worden. Der Geschäftsführer des Klinikums Wels-Grieskirchen in Oberösterreich sollte ab 1. Jänner die Nachfolge des im vergangenen April fristlos entlassenen Ex-Krages-Geschäftsführers René Schnedl antreten. Schnedl und die Krages kreuzen seither vor Gericht die Klingen, mehrere Verfahren sind anhängig.

Finanzieller Streitfall?

Warum Timmerer doch nicht ins Burgenland wechselt, gibt Anlass zu Spekulationen: Schon vor Tagen erhielt der KURIER Informationen, dass es sich am Salär spieße. In der Ausschreibung war ein Jahresbrutto von 150.000 Euro genannt worden. Krages-Insider berichten, zuzüglich hätte es eine Prämie von bis zu 70.000 Euro geben können. Der KURIER versuchte Timmerer in Wels zu erreichen: Der "Herr Magister ist auf Urlaub" und werde am 8. Jänner wieder seinen Dienst antreten, hieß es aus dem Klinikum Wels-Grieskirchen.

Offen blieb am Donnerstag auch, ob nun das gesamte Auswahlverfahren neu aufgerollt oder einfach der von Boyden Nächstgereihte genommen wird.

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