Neffentrick-Betrüger blitzte im Burgenland wieder bei fünf Frauen ab

Symbolbild
Täter verwendete diesmal Wiener Akzent. Wollte zwischen 4000 und 60.000 Euro.

Im Burgenland treiben weiter Neffentrick-Betrüger, die vorwiegend älteren Frauen Geld herauslocken wollen, ihr Unwesen. Immer öfter blitzen die Kriminellen mit ihren Anrufen ab - so wie am Donnerstag im Bezirk Neusiedl am See, wo ein Unbekannter bei fünf Frauen im Alter von 66 bis 92 Jahren erfolglos blieb. Der Mann, der diesmal Wiener Dialekt benutzte, wollte zwischen 4000 und 60.000 Euro.

Doch der Anrufer zog stets den Kürzeren, berichtete die Landespolizeidirektion Burgenland heute, Freitag. Offenbar hatte der Unbekannte seine Forderung zu hoch angesetzt, denn vier seiner Gesprächspartnerinnen teilten ihm mit, dass sie nicht so viel Geld hätten. Daraufhin beendete der Fremde meist gleich das Telefonat. Die fünfte, eine 66-jährige Frau aus Nickelsdorf, legte während des Gesprächs auf, als sie bemerkte, dass ihr Gegenüber die Rufnummer unterdrückt hatte.

Für Ortspfarrer gehalten

Zwei Damen hielten den Betrüger laut Polizei für einen Enkel, eine für den Sohn einer Cousine aus Deutschland. Eine 71-Jährige glaubte, sie spreche mit dem Ortspfarrer. Statt der gewünschten 60.000 Euro konnte sie jedoch nur mit 60 Euro aufwarten, woraufhin der Anrufer ziemlich rasch auflegte.

Medienberichte zeigen Wirkung

Das Muster der Anrufe sei stets dasselbe, hieß es von der Landespolizeidirektion: Die Täter suchen ihre Opfer im öffentlichen Telefonbuch und unterdrücken die eigene Rufnummer. Bei der Polizei geht man davon aus, dass die Dunkelziffer der "Neffentrick"-Anrufe in den vergangenen Tagen noch viel höher liegt. Meist sei aber keine Anzeige erstattet worden. Aufrufe in den Medien sowie Warnungen der Polizei würden bereits Erfolg zeigen: Bei den zuletzt gemeldeten 18 Delikten sei in keinem einzigen Fall ein Schaden eingetreten.

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