Zukunft fürs Welterbe: Neue Regeln für Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel
Nationalrat beschließt Anpassung für den Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel – modernisierte Strukturen und gesicherte Finanzierung.
Der Nationalrat hat am Mittwoch mit den Stimmen aller Fraktionen eine Anpassung der Vereinbarung zwischen dem Bund und dem Land Burgenland zur Erhaltung und Weiterentwicklung des Nationalparks Neusiedler See-Seewinkel beschlossen.
Ziel der Änderung ist es, die Strukturen und Zuständigkeiten innerhalb der Nationalparkgesellschaft zu modernisieren und Empfehlungen des Rechnungshofs umzusetzen. So soll künftig die ständige Vertretung des Bundes im Vorstand gesetzlich festgeschrieben werden. Der Vorstand wird neu organisiert, der Wissenschaftliche Beirat sowie das Nationalparkforum sollen in ihrer Funktion klarer definiert und effizienter gestaltet werden.
"Solide Grundlage"
Auch die Finanzierung der Nationalparkgesellschaft wird an die gängige Praxis der österreichischen Nationalpark-GmbHs angepasst. Damit sollen Planungssicherheit und Transparenz bei der Mittelverwendung gewährleistet werden.
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) sprach von einer „soliden Grundlage für den Schutz, die Pflege und die Weiterentwicklung dieses einzigartigen Naturraums“. Die Änderungen beträfen die Bereiche Flächennutzung, Finanzierung und Vereinfachung der Gremien – alles im Einklang mit dem burgenländischen Nationalparkgesetz.
Der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel, der erste grenzüberschreitende Nationalpark Österreichs, sei ein zentraler Lebensraum für Wasservögel und gleichzeitig ein wichtiger Faktor für den Tourismus, betonte ÖVP-Abgeordneter Franz Hörl. Auch SPÖ-Abgeordneter Maximilian Köllner hob hervor, dass die Anpassung „Klarheit, Sicherheit und Zukunft für Natur, Gemeinden und regionale Wertschöpfung“ bringe.
Alexander Petschnig (FPÖ) zeigte sich über die Absicherung der Weiterentwicklung des Nationalparks erfreut. Der FPÖ-Mandatar sprach sich zudem für eine Supervision des Bundes zu einem Projekt zum Erhalt von Salzlacken in der burgenländischen Gemeinde Apetlon aus. Es handle sich um einen "massiven Eingriff" mit unbekannten Folgen für die Natur.
Olga Voglauer (Grüne) begrüßte den Beschluss ausdrücklich: Der Nationalpark sei UNESCO-Weltkulturerbe und ein europäisches Best-Practice-Beispiel, von dem auch die Landwirtschaft im Seewinkel profitiere.
Der Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel, gegründet 1993, umfasst heute rund 9.700 Hektar Schutzfläche im Osten Österreichs und erstreckt sich bis nach Ungarn. Er gilt als international bedeutendes Natura-2000-Gebiet und als Rückzugsort für über 300 Vogelarten.
Mit dem einstimmigen Beschluss wurde ein weiterer Schritt gesetzt, um die langfristige Sicherung dieses einzigartigen Natur- und Kulturlandschaftsraums im Burgenland zu gewährleisten.
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