Nahmen Soldaten Geld für Einreise? Ermittlungen laufen noch

Das Bundesheer werde "ausgehöhlt", meint der Millizverband
Vorfall beim Assistenzeinsatz wird vom Bundesheer untersucht. Derzeit nur "konkrete Verdachtsmomente".

Zumindest drei Soldaten des Bundesheers stehen im Verdacht, im laufenden Assistenzeinsatz im Burgenland mehreren Personen die Einreise nach Österreich gewährt zu haben, obwohl diese über keine gültigen Papiere gemäß den aktuellen Covid-Bestimmungen verfügten. So sollen etwa Nachweise eines negativen Coronatests oder Arbeitsbestätigungen gefehlt haben. Im Gegenzug sollen die Milizsoldaten Geld von den Fahrern erhalten haben. Die Behörden ermitteln, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

Grenzübergänge im Nordburgenland

Die Verdächtigen waren zumindest an zwei Grenzübergängen im Nordburgenland eingesetzt, hieß es. Der Verdacht sei durch die Militärpolizei festgestellt worden. Seit Mittwochmittag laufen die heeresinternen Untersuchungen. Laut Verteidigungsministerium wurde auch das Landeskriminalamt Burgenland informiert, es erhebe den Sachverhalt. Es seien „alle notwendigen internen Maßnahmen“ eingeleitet worden. Zur Einvernahme weiterer Soldaten werde die Militärpolizei beigezogen.

"Massiver Imageverlust"

Der burgenländische Militärkommandant Gernot Gasser sprach von „konkreten Verdachtsmomenten“, die Befragung der drei Verdächtigen habe aber noch keine Ergebnisse gebracht. Sollte sich der Verdacht als wahr herausstellen, sei das „ein massiver Imageverlust. Es ärgert mich, wenn Fehlleistungen Einzelner die gute Arbeit von 99,9 Prozent zunichtemachen“, betonte Gasser.
Die drei Verdächtigen seien nicht mehr im Dienst. Alle drei Monate werde rotiert, die drei seien am Mittwoch abgelöst worden. Deshalb habe man sie auch nicht mehr an Ort und Stelle befragen können, so Gasser.

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