Das 1931 gegründete Familienunternehmen aus Niedersachsen ist von Immobilien über Landwirtschaft bis zu Pflege und Gesundheit breit aufgestellt. Erst im März 2022 hat Lindhorst von DGW die Liegenschaft in Sauerbrunn um 7,6 Millionen Euro brutto erworben, DGW war seither nur noch Mieter.
Dass wieder ein Pflegeheim eröffnet wird, ist unwahrscheinlich, denn das Land hat nach der Rosengarten-Insolvenz die entsprechende Betriebsbewilligung entzogen. Die letzten der 51 Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenresidenz haben Sauerbrunn Mitte Jänner verlassen. Alle betagten Menschen wurden in anderen Heimen untergebracht.
Wie berichtet, wurde im Spätherbst 2023 über die DGW am Landesgericht Eisenstadt ein Konkursverfahren eröffnet, betroffen waren 26 Mitarbeiter und 38 Gläubiger. Klaus Dörnhöfer wurde zum Masseverwalter bestellt.
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft
Parallel dazu hat das Land Burgenland als Zahler von Tagsätzen eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Eisenstadt geschickt. Dass DGW 2022 noch mit Gewinn bilanziert habe und ein Jahr später mit einem Minus von 230.000 Euro Insolvenz anmeldete, wunderte Landesrat Schneemann. Die DGW hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und Versäumnisse beim Land gesehen.
Die Staatsanwaltschaft hat jedenfalls Ermittlungen aufgenommen und prüft den Verdacht der betrügerischen Krida, der Untreue und der Begünstigung eines Gläubigers. Ein Sachverständiger soll ein Gutachten erstellen.
Einen – anderen – Sachverständigen hat auch Masseverwalter Dörnhöfer beigezogen. Von der DGW will er für die Masse noch 500.000 Euro holen. Größter Gläubiger ist die Lindhorst Gruppe, denn die DGW hatte sich nach dem Verkauf der Rosengarten-Liegenschaft an die Deutschen für 15 Jahre dort eingemietet. Deren Forderungen in Millionenhöhe wurden vom Masseverwalter auch anerkannt.
Das Haus, in dem sich zuletzt die Seniorenresidenz befand, ist flexibel: Die als Villa Bank bekannte Immobilie (nach dem jüdischen Kaffeehausbetreiber Karl Bank aus Wiener Neustadt) aus dem Jahr 1911 war schon Hotel und von 1922 bis 1930 Sitz der burgenländischen Landesregierung.
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