Neuigkeiten in der Causa präsentiert der Leiter des Cold Case-Managements im Bundeskriminalamt, Reinhard Nosofsky. Bei einer forensischen DNA-Analyse machten die Kriminalisten eine spannende Entdeckung.
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An einem Müllsack am Auffindungsort der Leiche wurden molekularbiologische Spuren einer unbekannten Person sichergestellt. Dieselbe DNA tauchte in der europaweiten Polizei-Datenbank im Zusammenhang mit Einbruchsdiebstählen in den Jahren 2007 und 2012 in Deutschland auf. „Die Spur muss nicht zwingend vom Täter stammen. Wir versuchen die Sache abzuklären, um die Person entweder näher zu betrachten oder ausschließen zu können“, sagt Nosofsky.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mörder von „Rosi“ zum Tatzeitpunkt einen sehr engen regionalen Bezug hatte. „Die Leiche wurde nach einigen Monaten nochmals örtlich verändert. Es ist daher möglich, dass der Täter in unmittelbarer Nähe des Fundortes gelebt hat“, sagt Nosofsky. Eine der Annahmen lautet, dass der Mörder die Tote in einem Versteck abgelegt hat.
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„Rosi“ war im Herbst 1992 erdrosselt worden, ihre Leiche soll laut forensischen Untersuchungen etwa ein halbes Jahr lang „in einer gut durchlüfteten Scheune“ gelegen sein, bis die stark verwesten Überreste in St. Margarethen an den späteren Fundort gebracht wurden. Irgendetwas dürfte den Täter damals gezwungen haben, die Überreste so schnell wie möglich loszuwerden oder woanders hinzuschaffen, erklärt Nosofsky.
Haus geräumt?
Möglich sei, dass der Verdächtige ein Haus oder Liegenschaft räumen musste oder an einen anderen Ort gezogen ist. Wie berichtet, konnte die Identität „Rosis“ erst 2016 mittels einer Isotopenanalyse geklärt werden. Sie stammte aus der Dominikanischen Republik und war 1991 als Sexarbeiterin nach Österreich gekommen.
1992 hatte sie in Nachtlokalen, zum Beispiel in Sieggraben (Bezirk Mattersburg), gearbeitet. Auch außerhalb der Rotlichtlokale dürfte sie der Tätigkeit als Sexarbeiterin nachgegangen sein, auch im Raum Wiener Neustadt. Für Hinweise, die zur Ausforschung des Täters führen, ist eine Belohnung von 5000 Euro ausgelobt.
Hinweise an das Bundeskriminalamt unter 01/24836-985025.
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