Militärpfarrer: Wenn der Oberst zum Ober wird

Militärpfarrer Alexander Wessely auf der Bühne
Alexander Wessely, eigentlich burgenländischer Militärpfarrer, stand für den guten Zweck als Kabarettist auf der Bühne.

Eigentlich sorgt sich Oberst Alexander Wessely um das Seelenwohl der burgenländischen Soldatinnen und Soldaten. Am vergangenen Wochenende kümmerte er sich aber um die Lachmuskeln. In St. Andrä am Zicksee (Bezirk Neusiedl am See) präsentierte er vor rund 150 Gästen sein Einpersonenstück "Kaffeehausgeschichten: Ein Ober erzählt".

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Unter den zahlreichen Gästen waren neben Bürgermeister Michael Schmidt, Vizebürgermeister Andreas Sattler und Pfarrer Johan Lentsch auch einige Mitglieder des Pfarrgemeinderates und der Militärpfarre.

Oberst Wessely als „Ober“ und Multitalent

Der Militärdekan spielt in seinem neuesten Kabarettstück die Rolle eines Oberkellners in einem Wiener Kaffeehaus. Das schauspielerische Handwerk erlernte er an der Schauspielschule Krauss. Zusätzlich verfügt er über eine Berufsausbildung als Elementarpädagoge sowie der Studienrichtungen Theaterwissenschaften und Pädagogik, als auch Theologie, jeweils im Doktorgrad.

Georg Pölzer und Militärdekan Wessely

Georg Pölzer und Militärdekan Wessely

Ein Herz für Kinder bewies Militärpfarrer Wessely mit seinem Vorprogramm, einem Kasperltheater für die Kleinen. Unter dem Titel "Immer Ärger mit der Hexe" begeisterte der gelernte Kindergartenpädagoge zahlreiche Kinder.

Von Vizeleutnant Georg Pölzer im Schlusswort auf die "ungewöhnliche Gegensätzlichkeit" zwischen seinem Beruf und Hobby, seiner geistlichen Berufung und seinem schauspielerischen Talent angesprochen, verwies Wessely darauf, dass es eigentlich mehr Gemeinsamkeiten gäbe, als man auf den ersten Blick vermute.

Ein Schauspieler sei nichts ohne sein Publikum, so wie eine Liturgie ohne Gott keinen Sinn ergebe. In beiden Fällen versuche man, eine Wirklichkeit wiederzugeben.

Soziales Engagement

Die Einnahmen aus seinen Auftritten kommen stets karitativen Zwecken zugute. Der Reinerlös werde er gemeinsam mit Vizeleutnant Georg Pölzer „in Uniform“ des österreichischen Bundesheeres den VinziWerken in Wien überreichen. Dort sollen damit Lebensmittel für die ärmsten Menschen unserer Gesellschaft angekauft und verteilt werden. 

Den "Freunden des Klosters Maria Schutz in St. Andrä am Zicksee" war es laut Vereinsobmann Martin Brasch ein "besonderes Herzensanliegen", mit der Organisation dieses Theaterabends einen Beitrag zur gelebten Nächstenliebe leisten zu können. Sein Dank gilt dem burgenländischen Militärpfarrer, der dieses Projekt in St. Andrä am Zicksee ermöglicht und realisiert hat. 

Nächstes Event der "Freunde des Klosters"

Bereits am 17. November laden die "Freunde des Klosters Maria Schutz in St. Andrä am Zicksee" zur nächsten Veranstaltung ein.

Gemeinsam mit dem "Forum Martinus" und dem "Forum Erwachsenenbildung der Diözese Eisenstadt" wird der letzte Chefredakteur der gedruckten Ausgabe der Wiener Zeitung, Thomas Seifert, von seinen Erlebnissen während seiner Frontberichterstattungen aus der Ukraine berichten. Der Vortrag findet im Saal des ehemaligen Gasthofes Seywerth ab 18.30 Uhr statt.

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