In Kaisersteinbruch wurden seit 1964 rund 2.300 Hunde ausgebildet, hier befindet sich die größte Rottweilerzucht der Welt; am Montag Taufe von sieben Welpen.
Es ist eine handverlesene Truppe, die in dem seit 1964 bestehenden Militärhundezentrum Kaisersteinbruch stationiert ist. "70 Hunde sind ständig bei uns", sagt Oberst Otto Koppitsch, Kommandant der Ausbildungsstätte für die Diensthunde des Bundesheeres. Weitere 100 Vierbeiner sind fertig ausgebildet und im gesamten Bundesgebiet beim Schutz von Gebäuden, Aufspüren von Drogen und Sprengmittel und beim Jagdkommando im Einsatz.
Aber auch in der Corona-Abwehr hat sich das Militärhundezentrum inzwischen verdient gemacht, Spürhunde können das Virus anhand von Mund-Nasen-Schutz-Masken erschnüffeln.
In erster Linie setzen Koppitsch und die rund 15 Ausbildner (bei insgesamt 40 zivilen und militärischen Mitarbeitern in Kaisersteinbruch) bei der militärischen Ausbildung auf Rottweiler. Mit mehr als 1.800 gezüchteten und eingesetzten Hunden ist Kaisersteinbruch die größte Rottweilerzucht der Welt. Insgesamt haben in den fast sechs Jahrzehnten 2.300 Hunde die Ausbildung durchlaufen, sagt Koppitsch, selbst Hundevereinspräsident mit zwei englischen Jagdhunden bei sich daheim.
Neben Rottweilern, die entgegen der landläufigen Einschätzung von beinahe phlegmatischem Gemüt sind, werden auch deutsche und belgische Schäfer sowie Labradorhunde trainiert.
Teil der Familie
Nach rund zwei Monaten werden die Welpen auf dem acht Hektar großen Kasernengelände spielerisch auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet. 80 bis 90 Prozent sind tauglich fürs Training. Wer jedoch zu ruhig ist und lieber schläft als wacht, wird an Private abgegeben. Mit einem Jahr kommen die Tauglichen zu ihren künftigen Hundeführern, bei deren Familien die Vierbeiner auch leben. Auf eine dreimonatige Grundausbildung folgen weitere drei Monate der Spezialisierung. Mit neun oder zehn Jahren kann der Militärhund abrüsten – und ist nur noch Familienhund.
Am Montag wird in Kaisersteinbruch wieder ein neues Kapitel aufgeschlagen, sieben junge Rottweiler werden "getauft". Die Patenschaft für die Jungspunde übernehmen Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und hohe Militärs.
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