Lust auf Gansl? Ab ins Gasthaus - oder selbst im Workshop lernen

Lust auf Gansl? Ab ins Gasthaus - oder selbst im Workshop lernen
Das heimliche "Wappentier" des Burgenlandes landet zu Martini bevorzugt auf dem Teller.

Knapp über ein Monat noch, dann wird wieder der burgenländische Landespatron, der Heilige Martin, am "Martinitag" gefeiert. Zur Tradition gehört es auch, am 11. November ein "Martinigansl" zu verspeisen.

Die schnatternden Gänse werden im Burgenland von 13 verschiedenen Bäuerinnen und Bauern aufgezogen. Rund 26 Wochen dauert es, bis eine Gans ihr Zielgewicht erreicht hat. 

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Seit über 20 Jahren leben die "burgenländischen Weidegänse" unter besonderen Bedingungen. Nicht eingesperrt im Mini-Stall, sondern auf saftig grünen Weiden futtern sie sich  ihr Gewicht an.

Größter Feind, abgesehen vom Menschen, ist der Fuchs.

"Auf Qualität und Tierwohl wird bei den Weidegänsen größter Wert gelegt", heißt es von der Wirtschaftskammer. Dadurch könne man "Top-Qualität" gewährleisten. 

Die Preise steigen

Das Endprodukt soll sich durch dunkles Fleisch, gutes Safthaltevermögen und einen geringen Fettgehalt auszeichnen. Um die 4,5 Kilogramm wiegt eine ausgewachsene Gans. Rund 5.000 werden im Burgenland aufgezogen, etwa 30 Gastwirte haben sie auf der Speisekarte.

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Lust auf Gansl? Ab ins Gasthaus - oder selbst im Workshop lernen

Rund 200.000 Gänse werden in Österreich jährlich verspeist, die Hälfte davon zu Martini oder Weihnachten. Übrigens: Wer aus den Nachbarländern zukauft, muss sich ebenfalls auf höhere Preise einstellen. Zumindest die ungarischen Gänsepreise würden sich den heimischen annähern.

Die burgenländischen Bäuerinnen und Bauern haben viele Gänse im Angebot, Engpässe sind keine zu erwarten.  "Wir haben eine schöne, homogene Gruppe", freut sich Angelika Moser aus dem Bezirk Mattersburg. 

Die Nachfrage sei etwas geringer als im Vorjahr.  "Die Gastronomie ist vorsichtig, aber private Kunden bestellen wie immer. Wir haben mehr Anfragen als wir schlachten", erklärt Moser. 

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Siegfried Marth aus Hagensdorf (Bezirk Güssing) ist ebenfalls zufrieden: "Ich bin voller Hoffnung, es sieht gut aus." Trüben könnte seine Stimmung nur, wenn allzu oft ein Fuchs vorbeischaut. "Es gibt immer eine Risikomasse wenn man die Gänse im Freien hält. Aber drei bis fünf hab ich eh für den Fuchs reserviert. Ab zehn werd ich zwider", lacht Marth, der sich über eine gute Nachfrage freut.

"Die Wirte bestellen immer etwas schneller, weil sie planen müssen. Auch die Stammkunden haben schon reserviert, ich hab nur wenige freie Gänse im Verkauf." Die Corona-Pandemie und aktuell die Inflation würden sich aber negativ aus das Geschäft auswirken.

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Bei den burgenländischen Wirten ist die Lage noch ruhig. "Ich hatte bei der Beschaffung keine Probleme, die Gäste können noch reservieren", sagt Marc Peischl vom Kastell in Stegersbach. Von einem Engpass sei aktuell noch nicht viel zu spüren.

Diese burgenländischen Wirte bieten Weidegänse an (PDF)

Südburgenländische Weidegans selber braten

Wer aber auf Nummer sicher gehen und sich eine Gans selbst zubereiten möchte, für den gibt es ein besonderes Angebot.

Am 21. Oktober (10 bis 15 Uhr) veranstaltet die "Südburgenländische Weidegans" in Güssing einen Kochworkshop mit Weidegansbauer Johannes Mutschlechner aus Zahling. Das Thema: Wie gelingen Suppe, Gans und Beilage.

Die Einladung zum Kochworkshop

Alle Informationen zum Kochworkshop in Güssing.

Gemeinsam wird eine Ganslcremesuppe mit Bröselknödel und eine gebratene Weidegans mit Rotkraut und Erdäpfelknödel zubereitet.

Wer nun Gusto bekommen hat: Die Marke "Österreichische Weidegans" hat übrigens heuer ihre Homepage überarbeitet. Dort findet man nicht nur Ganslbauern in der Nähe, es wird auch ab Ende Oktober eine Gänsebörse für spätentschlossene Kunden gestartet: weidegans.at

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