Letztes Zeugnis für zwei Schulen

Letztes Zeugnis für zwei Schulen
An den Volksschulen in Neusiedl bei Güssing und Deutsch Gerisdorf wird kein Unterricht mehr stattfinden.

Die Zeugnisse sind verteilt, die Sonne strahlt mit den Mädchen und Burschen um die Wette, endlich Ferien, die Schulen schließen ihre Pforten. Zwei davon sogar für immer – die Volksschulen in Neusiedl bei Güssing, ein Ortsteil von Kukmirn, und Deutsch Gerisdorf, ein Ortsteil von Pilgersdorf, werden im Herbst nicht mehr zum Unterricht rufen.

Zu wenige Schüler lautet die Begründung, die Zahl zehn ist dabei die Vorgabe – per Landesgesetz beschlossen. Während in Deutsch Gerisdorf tatsächlich nur mehr sechs Kinder gemeldet wären, trifft dies in Neusiedl bei Güssing nur bedingt zu.

"Wir wären auch im kommenden Schuljahr zehn Kinder gewesen", erklären Silvia Hauer und Romana Maichin-Puck, beide Elternvertreter, im KURIER-Gespräch. "Es ist eine politische Entscheidung, überall wird gespart", sagt Maichin-Puck.

"Ich sehe das mit einem weinenden Auge, ich bin selber schon hier in die Schule gegangen", ergänzt Hauer, deren Sohn Niklas künftig die 3. Klasse in Kukmirn besuchen wird. "Aber es wird schon gehen, Kinder können sich schnell umstellen."

Geld vom Land

"Schon vor zwei Jahren ist ein Teil der Eltern zu mir gekommen und hat angekündigt, dass sie ihre Kinder in Kukmirn in die Schule schicken werden", erklärt VP-Bürgermeister Franz Hoanzl. "Im Laufe der Jahre wären wir unter zehn gefallen, dann hätte das Land die Schule zugesperrt."

So würde man jetzt noch ein bisschen Geld von eben diesem für die "freiwillige" Schulschließung bekommen, betont Hoanzl. Der Bustransfer sei organisiert, dieser werde die Kinder nach Kukmirn und wieder retour bringen. Mit Einsparungen von bis zu 20.000 Euro jährlich, rechnet der VP-Politiker. Das Gebäude werde geschliffen, betreubares Wohnen soll entstehen.

Die Mädchen und Burschen aus Deutsch Gerisdorf werden in Pilgersdorf  den Unterricht verfolgen. "Wir hatten zwei Besprechungen mit den Eltern, es gab überhaupt keine Probleme", erklärt VP-Bürgermeister Ewald Bürger. Bis zu 10.000 Euro werde man einsparen können,  das Gebäude künftig von Vereinen genutzt, so Bürger.

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