Landeshauptmann-Schreck Cap lobt nächsten LH Doskozil

Landeshauptmann-Schreck Cap lobt nächsten LH Doskozil
Der rote Ex-Klubobmann und Hans Peter Doskozil diskutierten auf Einladung des Bundes Sozialdemokratischer Akademiker

Der erste und bis heute in der Zuspitzung unübertroffene  Kritiker der Landeshauptleute und der designierte nächste Landeshauptmann des Burgenlandes trafen Mittwochabend im Festsaal  der Arbeiterkammer aufeinander – ein politisches Gemetzel? Aber wo, Josef Cap (68) und der 20 Jahre jüngere Hans Peter Doskozil, fanden nur lobende Worte für den jeweils Anderen.

Er habe Doskozil ob dessen Haltung in der Flüchtlingskrise 2015 „bewundert“, bekannte der mittlerweile Altvordere der Sozialdemokratie, und Doskozil schwärmte von der rhetorischen Brillanz des früheren SPÖ-Zentralsekretärs und Klubchefs im Nationalrat. Er habe Cap in den 1980-er Jahren im TV gesehen und sich „nie vorstellen können, dass wir einmal gemeinsam hier sitzen“.

Neues Buch

Anlass für das Treffen der roten Granden war die Präsentation des neuen Buchs aus der Feder des Berufspolitikers und studierten Politikwissenschafters: In „Kein Blatt vor dem Mund“ erzählt Cap, der von 1983 bis 2017 im Nationalrat saß, Österreichs Politik-Geschichte aus der Binnenperspektive. Kein Blatt vor den Mund genommen hatte sich Cap schon 1982: Beim SPÖ-Parteitag sorgte er mit seinen drei Fragen an den damaligen Landeshauptmann Theodor Kery zu dessen Einkommen, verbilligtem Strombezug und Waffenleidenschaft für Furor im roten Lager – die Basis liebte ihn hingegen und wählte ihn ein Jahr später direkt in den Nationalrat.

Daraufhin habe er fürs Burgenland jahrelang „ein Transitvisum“ gebraucht, scherzte Cap in der von Peter Menasse moderierten Diskussionsveranstaltung des Bundes Sozialdemokratischer Akademiker. Für Doskozil, an dem Cap dessen Eintreten für das in der Sozialdemokratie wie eine heiße Kartoffel hin- und hergeschobene Thema Sicherheit und Migration schätzt, ist der eloquente Redner jedenfalls  kein rotes Tuch. Für ihn war der Abend auch „eine späte Versöhnung“ des (roten) Burgenlandes mit Cap.

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