Land kauft Bahnlinie im Herbst, Gemeinden sollen sich beteiligen

Oberwart, Pinkafeld und Riedlingsdorf sollen für die Bahnlinie zahlen
2015 präsentierte das Land den Kauf der Bahnlinie Oberwart–Friedberg. Jetzt steht der Termin.

Rund 28 Kilometer ist die Bahnstrecke zwischen Oberwart und Friedberg lang. 2011 wurde der Personenverkehr eingestellt, das Verfahren der ÖBB für das Aus des Güterverkehrs läuft noch.

2015, kurz vor der Landtagswahl, folgte die Ankündigung, dass das Land die Strecke kaufen wolle, der Fortbestand sei gesichert. Seit damals ist es aber ruhig. Jetzt kommt wieder Bewegung in das Thema. Im September, kurz vor der Gemeinderatswahl, soll der Kaufvertrag unterzeichnet werden. "Die Bahnstrecke ist für die wirtschaftliche Entwicklung des Südburgenlandes von großer Bedeutung", erklärt Landeshauptmann Hans Niessl.

Betreiber

Derzeit betreibt die ÖBB-Infrastruktur die Strecke, Güter werden von der Steiermark-Bahn verschoben. Das Hauptaugenmerk wird weiter auf dem Güterverkehr liegen, erklärt Andreas Reiner, Geschäftsführer der Verkehrsinfrastruktur Burgenland, die mit den Verhandlungen betraut war. "Personenverkehr ist kein Thema, es gibt eine gute Busverbindung", meint Reiner. Eine Ausschreibung zur Betriebsführung sei gerade in der Endphase "Die LogServe, die zur Voest gehört, wird die Strecke betreiben, sofern es keine Einsprüche mehr gibt", erklärt Reiner. Die Finanzierung stehe noch nicht fest.

Bund, Land, Oberwart, Pinkafeld und Riedlingsdorf sollen zusammenzahlen. Über die Kosten wird noch geschwiegen. "Ohne Beteiligung der Gemeinden wird es nicht gehen", sagt Reiner.

Kritik

Für die Gemeinden an der Strecke ist der Kauf erfreulich. Der Erhalt einer Bahnstrecke falle aber nicht in die Zuständigkeit der Gemeinde, meint Oberwarts Bürgermeister Georg Rosner (ÖVP): "4,50 Euro pro Hauptwohnsitzer sollen wir für den Betrieb dazuzahlen." Kaufpreis und Betriebskosten seien noch nicht offengelegt worden. Auch Pinkafelds Stadtchef Kurt Maczek von der SPÖ warte, bis "konkrete Zahlen auf den Tisch gelegt werden", dann könne man über eine Beteiligung reden. "Im Norden mussten die Gemeinden nichts für die Bahn zahlen", sagt Rosner.

Bis zum Kauf müsse noch das Strecken-Einstellungsverfahren der ÖBB und ein Verfahren zur Umstellung auf eine Anschlussbahn abgeschlossen werden. Die Güterzüge werden bis dahin weiter rollen.

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