Land Burgenland und Esterhazy steigen beim Gatterer-Preis aus

Land Burgenland und Esterhazy steigen beim Gatterer-Preis aus
Nach Malversations-Vorwurf gegen den Österreichischen Journalisten Club wurde auf drei Jahre angelegte Zusammenarbeit „mit sofortiger Wirkung beendet“.

Das Land Burgenland und die Esterhazy Betriebe steigen als Sponsoren beim Prof. Claus-Gatterer-Preis des Österreichischen Journalisten Clubs (ÖJC) aus. „Aufgrund der aktuellen Berichterstattung“ sehe man sich gezwungen, die Vereinbarung zur Preisverleihung „mit sofortiger Wirkung zur Auflösung zu bringen“, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. Die Kooperation war im Juli verkündet worden.

„Das als Zeichen für den kritischen, freien Journalismus gesetzte Engagement von Land und Esterhazy erscheint im Zusammenhang mit dem Preis in den vergangenen Wochen in negativem Licht“, wird in der gemeinsamen Stellungnahme festgehalten. Die auf drei Jahre angelegte Kooperation mit dem ÖJC sei damit „mit sofortiger Wirkung beendet“.

Der Österreichische Journalisten Club sieht sich seit kurzem mit einem Vorwurf des Tiroler Bloggers Markus Wilhelm konfrontiert, wonach der Verein von ihm verliehene Auszeichnungen als Geschäftsmodell betreiben soll, indem er Sponsoren das Vielfache des Preisgeldes in Rechnung stelle. Der ÖJC bestreitet die Anschuldigungen.

Wilhelm hätte ursprünglich am 5. September in Eisenstadt mit dem mit 10.000 Euro dotierten Gatterer-Preis ausgezeichnet werden sollen. Der Bogger lehnte jedoch ab und verband dies mit Kritik am ÖJC und den beiden Sponsoren. Daraufhin wurde der Preis erneut vergeben, diesmal an das Fußballmagazin „ballesterer“.

Land Burgenland und Esterhazy steigen beim Gatterer-Preis aus

Landtagspräsidentin Verena Dunst, ÖJC-Präsidenten Prof. Fred Turnheim (l.) und Esterházy-Betriebe Generaldirektor Stefan Ottrubay mit dem Preisträgern des Fußballmagazins „ballesterer“ Nicole Selmer (3.v.l.), Jakob Rosenberg (2.v.l.) und Benjamin Schacherl (4.v.l.) sowie Beate Haselmayer (3.v.r.) im Schloss Esterházy

 

Ein Wutbürger sei nicht dasselbe wie ein mutiger Bürger, der an einer sachlichen Aufklärung interessiert sei, spielte ÖJC-Präsidenten Prof. Fred Turnheim erst bei der Preisverleihung Anfang September in Eisenstadt auf die schwierige Situation beim Küren des Preisträgers 2019 an.

Wie von vielen Medien berichtet, hat der von der Jury Erstgereihte die Annahme des Preises nach vorangegangener Zusage abgelehnt. Mit dem ursprünglich auf Platz zwei gereihte Fußballmagazin „ballesterer“ habe man jedoch einen mehr als würdigen Preisträger für sozial engagierten Journalismus gefunden, so der Tenor der Preisverleihung.

Kommentare