Land Burgenland gründet drei Unternehmen für „lückenloses Bussystem“

Land Burgenland gründet drei Unternehmen für „lückenloses Bussystem“
In die neuen Tochterunternehmen, können sich Private mit bis zu 49 Prozent der Anteile einkaufen.

Mit kommendem Montag startet nicht nur das neue burgenländische Anrufsammeltaxi „BAST“, sondern auch der Busverkehr wird auf neue Beine gestellt. In den drei Regionen Nord, Mittel und Süd, werden Partnerschaften mit privaten Busunternehmen eingegangen. Die sollen die neu geschaffenen Linien übernehmen, sobald die Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB) sie ausprobiert und angepasst haben. Durch die VBB soll auch sichergestellt werden, dass die neuen Angebote angenommen werden.

Mehr dazu: Wie das Süd- und Mittelburgenland mobiler werden wollen

„Können das als Land nicht allein stemmen“

Damit sollen Fehlschläge wie der 2010 eingestellte „Rote Bus“ im Pinka- und Stremtal verhindert werden. Diesen habe man acht Jahre als „Geisterbus“ führen müssen, weil man aufgrund der Systematik der Vergabe von Verkehrsdienstleistungen dazu gezwungen gewesen sei, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Um ein flächendeckendes System zu gestalten, benötige es laut Land aber die Hilfe der privaten Unternehmer. „Wenn wir wirklich ein lückenloses System bieten wollen, können wir das als Land Burgenland nicht allein stemmen“, heißt es vom Landeshauptmann.

Lesen Sie auch: So funktioniert der öffentliche Verkehr im Burgenland ab September

Konkret werde im Nordburgenland mit Postbus, im Mittelburgenland mit Blaguss und im Süden mit Dr. Richard zusammengearbeitet. Die drei Anbieter hätten sich im Bestbieterprinzip durchgesetzt und können sich in das jeweilige VBB-Tochterunternehmen in ihrer Region mit bis zu 49 Prozent der Anteile einkaufen.

Weiters werden noch die kartellrechtlichen Genehmigungen für die Gesellschaftsgründungen eingeholt. „Wir gehen davon aus, dass diese Verfahren bis Ende des Jahres abgeschlossen werden können und die Übernahme der Verkehre in der neuen Konstellation ab 1. Jänner 2024 erfolgen kann“, erklärt VBB-Geschäftsführer Wolfgang Werderits. In weiterer Form beteiligen sich die Unternehmen durch Ressourcen und/oder Eigenkapital in diese Gesellschaft. Das könnte bedeuten, dass unter anderem Busgaragen oder Waschanlagen durch Landesbusse genützt werden.

Kritik zum neuen System kam postwendend von der Volkspartei. „Offensichtlich bemerkt man auch im Büro des zuständigen Landesrates, dass viele Menschen mit der Änderung unzufrieden sind. Für zahlreiche Pendler kommt es zu enormen Verschlechterungen. Wir werden diese aufzeigen“, heißt es von ÖVP-Verkehrssprecher Hans Unger.

Kommentare