"Aufdecken!" - fiktives Stück zum zehnten Todestag von Kurt Kuch

"Aufdecken!" - fiktives Stück zum zehnten Todestag von Kurt Kuch
Das Stück von Clemens Berger ist von den Werten und der Haltung des investigativen Journalisten inspiriert.

Nach "Károlys Forschungen. Ein Stück burgenländischer Entgrenzung" steht am 3. Jänner die Premiere des nächsten Stücks der Theaterinitiative Burgenland auf dem Programm: "Aufdecken! Das Vermächtnis des Kurt Kuch", geschrieben von Clemens Berger, auf der Bühne steht Katharina Susewind.

Der Tag der Premiere ist bewusst gewählt, handelt es sich doch um den zehnten Todestag des bekannten früheren News-Journalisten. Das Stück ist aber keine biografische Darstellung, sondern ein fiktives Stück, das von den Werten und der Haltung eines der bekanntesten Aufdecker Österreichs inspiriert ist.

Als Investigativ-Journalist arbeitete sich Kuch an allen großen Skandalen und deren Protagonisten seiner Zeit ab: Hypo-Alpe-Adria, die dubiosen Geschäfte rund um die Eurofighter oder die Buwog-Affäre - der Name des Südburgenländers stand unter vielen Exklusiv-Artikeln und bürgte für journalistische Aufdeckerqualität. 2005 stieg er bei News zum Chefreporter auf, ab 2009 war er Innenpolitikchef und ab 2011 stellvertretender Chefredakteur.  

"Familienproduktion" im OHO

Auch einige Bücher tragen Kurt Kuchs Handschrift. Unter anderem "Haider - Schatten über Europa", "Bei Hitlers - Zimmermädchen Annas Erinnerungen" und "Land der Diebe". Aufgerüttelt wurde Österreich durch seinen offenen Kampf gegen Lungenkrebs, der 2014 diagnostiziert wurde. Bis zu seinem Tod warnte er öffentlich vor den Gefahren des Rauchens und mobilisierte schon damals Tausende Follower.

  • Premiere ist am 3. Jänner 2025, dem zehnten Todestag von Kurt Kuch.
  • Aufführungen: Bis 24. Jänner ist das Stück sechsmal im OHO zu sehen, dann folgen die Spielorte Kuga Großwarasdorf, Literaturhaus Mattersburg, Kultursaal Bad Tatzmannsdorf und Wien (Off-Theater).
  • Alle Infos auf oho.at und thib.at.

Mit der Uraufführung im Offenen Haus Oberwart schließt sich ein Kreis, denn dort hatte Kuch immer wieder Veranstaltungen und Ausstellungen organisiert. Autor Clemens Berger war als gebürtiger Oberwarter prädestiniert für die Aufgabe, ein Stück über Kuch zu schreiben.

Angesichts seiner immer wieder ungewöhnlich absurden und doch realistischen Ansätze - zuletzt etwa in seinem jüngsten Roman "Das Haus des flüssigen Goldes - darf man sich vom Inhalt doch einige Überraschungen und Anspielungen auf die Gegenwart erwarten. Dass mit Katharina Susewind seine Freundin in der Hauptrolle spielt, macht die Inszenierung fast schon zu einer "Familienproduktion". Regie führen Valentina Himmelbauer und Peter Wagner.

Der Inhalt des Stücks

Die Investigativ-Journalistin Hannah Winter hat von Kurt Kuch ein Kuvert mit einem Datenstick erhalten, den sie zehn Jahre nach seinem Tod öffnen soll. Die zehn Jahre sind um, aus der ehemaligen Assistentin ist eine bekannte Journalistin geworden. Sie meint zu wissen, was auf dem Stick ist: viel Arbeit. Aber welcher Skandal kann zehn Jahre darauf warten, aufgedeckt zu werden? Und was bedeutet das überhaupt: aufdecken? Während sich Hannah darauf vorbereitet, den Stick in den Laptop zu stecken, wird sie auch mit ihrer eigenen Geschichte und dem Verhältnis zu ihrem Mentor, dem viel zu früh verstorbenen ehemals größten Aufdecker des Landes, konfrontiert.

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