Klinik Gols: Grüne warnen vor Lichtverschmutzung

Mit einer nächtlichen Aktion verdeutlichten die Grünen-Abgeordneten die befürchteten Folgen der Lichtverschmutzung.
Es werden negative Auswirkungen auf die Natur im nur wenige Hundert Meter entfernten Nationalpark befürchtet.

Die burgenländischen Grünen üben einmal mehr Kritik am geplanten Krankenhaus auf den Golser Wiesäckern. Am Freitag wiesen die Landtagsabgeordneten Wolfgang Spitzmüller und Regina Petrik auf die möglichen Folgen von Lichtverschmutzung hin.

Diese gehöre zu den am meisten unterschätzten Naturgefahren, da künstliches Licht nachtaktive Tiere störe, erklärte Spitzmüller und wies auf die Nähe zum Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel hin: „Das Licht wird weit in den Nationalpark getragen, selbst wenn es nach der aktuellen ÖNORM installiert wird. Die gesamte Gegend wird durch den Streueffekt heller“, so Spitzmüller.

Im Nationalpark sei es laut Messungen des Eisenstädter Astrophysikers Stefan Wallner bereits jetzt viel zu hell. Verantwortlich dafür ist das künstliche Licht, das von Wien, Parndorf und Bratislava ins Naturschutzgebiet strahlt. "Darauf haben wir im Burgenland wenig Einfluss, aber wir haben es in der Hand, nicht noch mehr Natur zu zerstören", fordert Klubobfrau Regina Petrik.

Klinik Gols: Grüne warnen vor Lichtverschmutzung

Wolfgang Spitzmüller demonstriert die Auswirkungen von Lichtverschmutzung.

Petrik sprach sich dafür aus, das Kurhaus Marienkron in Mönchhof als Alternative zu einem Krankenhaus-Neubau in Betracht zu ziehen. Das Kurhaus, das dem Land gehöre, sei nur wenige Fahrminuten entfernt, liege im bereits besiedelten Gebiet und es müsste auch kein frischer Boden versiegelt werden, betonte Petrik: „Die Golser Wiesäcker sind ein denkbar schlechter Standort.“

Über den Baustart in Gols herrscht indes Ungewissheit: Nach dem Einspruch einer NGO ist das Verfahren zur Standortwahl wieder beim LVwG Burgenland anhängig.

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