Fall Marilyn: Eltern angeklagt
Der Fall der kleinen Marilyn erschütterte im September des Vorjahres das ganze Land. Der zwei Monate alte Säugling aus Limbach (Bezirk Güssing) war mit zahlreichen Knochen- und Rippenbrüchen sowie mit Prellungen ins Spital eingeliefert worden. Die Eltern wurden festgenommen, sie stehen im Verdacht, ihrer Tochter die Verletzungen zugefügt zu haben. Am Dienstag wurde gegen die 23-jährige Mutter und den 25-jährige Vater Anklage eingebracht.
Dem Paar wird „fortgesetzte Gewaltausübung gegen eine unmündige Person auf qualvolle Weise“ vorgeworfen. Die Strafandrohung liegt hiebei zwischen einem und zehn Jahren, erklärt die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt, Magdalena Wehofer, im Gespräch mit dem KURIER. Der Mutter wird zudem schwerer gewerbsmäßiger Betrug zur Last gelegt. Sie soll die Mindestsicherung betrügerisch bezogen haben.
Martyrium
Das Martyrium des Säuglings war wie berichtet aufgeflogen, als die Eltern mit dem Mädchen auf der Kinderambulanz im Oberwarter Spital erschienen, weil es eine Zyste auf dem Ohr hatte. Das Baby wurde daraufhin in die Kinderklinik Graz überstellt. Dort entdeckte eine Ärztin im Zuge von Röntgenaufnahmen das gesamte Ausmaß der Verletzungen.
Das Paar wurde im September in U-Haft genommen, die Mutter befindet sich in der Justizanstalt Wr. Neustadt, der Vater in Eisenstadt.
Der 15 Monate alte Sohn des Paares war von Misshandlungen verschont geblieben. Er und seine kleine Schwester wurden schließlich bei einer Pflegefamilie untergebracht. Dort werden sie auch im Falle einer Verurteilung der Eltern bleiben, erklärte Elvira Waniek-Kain, Hauptreferatsleiterin im Amt der Landesregierung.
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