Kern im Doskozil-Land: Wirtschaftshilfe und mehr?
Es ist fünf Jahre her, dass der damalige Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) zuletzt für einen öffentlichen Termin im Südburgenland war. Heute verbringt der 56-Jährige gleich den ganzen Tag im Bezirk Güssing.
Zuerst bei einer Diskussion mit Schülerinnen und Schülern des Startup-Programmes der HAK Stegersbach, dann besucht er das Unternehmen "Güssinger Garnelen" und am Abend tritt er bei einer Podiumsdiskussion im "Kastell" in Stegersbach auf.
Warum macht der Altkanzler das?
Denn schon seit einigen Tagen und Wochen brodelt die Gerüchteküche. Diese brachte Kern mit einer Rückkehr auf die Politbühne in Verbindung. Zuletzt hatte der Altkanzler aber erklärt, noch "gut ausgelastet" zu sein und eine etwaige Rückkehr in die Politik verneint - wobei die gewählte Wortwahl die Spekulationen nicht beendet hat. Zudem hat die Beziehung von Kern zum burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil seit dem Sommer des Vorjahres wieder einen deutlichen Aufschwung erlebt.
"Diese Initiative, die ich sehr geschätzt habe, ging von Hans Peter Doskozil aus", sagte Kern damals im Gespräch mit dem KURIER. Seit damals steht Kern dem burgenländischen Landeshauptmann in Wirtschaftsfragend helfend und beratend zur Seite.
Das ist laut SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst eine "ehrenamtliche Tätigkeit, Kern ist ein Freund des Burgenlandes".
Keine Wahlhilfe
Nicht zuletzt sei dieser vom Konzept der erneuerbaren Energie im Burgenland angetan, sagt Fürst. Darauf angesprochen, sieht Fürst im Kern-Besuch keinen direkten Zusammenhang mit der im Oktober anstehenden Gemeinderatswahl: "Christian Kern ist viel unterwegs und ist in Energieangelegenheiten ein Top-Experte."
Seine Expertise präsentiert der ehemalige Bundeskanzler am Montag ab 18 Uhr im "Kastell" Stegersbach zum Thema "Die Ukraine-Krise als Chance für die Klimawende? Explodierende Kosten - Was kommt noch auf uns zu?"
Landesparteitag steht an
Derweil fiebert die burgenländische SPÖ dem Landesparteitag am kommenden Samstag in Oberwart entgegen. Fürst rechnet mit rund 1.500 Besuchern.
Darunter werden 324 Delegierte sein und auch alle 171 Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten für die anstehende Gemeinderatswahl. Gemeinsam mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil soll in die Oberwarter Messehalle eingezogen werden.
"Es läuft gut, die Detailplanungen sind mit heute abgeschlossen. Auch viele Gäste aus den anderen Bundesländern werden erwartet", freut sich Fürst bereits auf den 14. Mai. Der Parteitag stehe laut Fürst "ganz im Zeichen der Wiederwahl von Hans Peter Doskozil".
Kommentare