Kater Cooki noch immer in Quarantäne
Den größten Teil seines Lebens verbrachte Cooki in der Quarantäne-Station in Nickelsdorf: Elf Wochen war der Kater alt, als er von einer Familie aus Ägypten importiert worden war. Noch am Flughafen Wien-Schwechat nahmen Zollbeamte den drei Kindern, die sich in das Tier vernarrt hatten, die Katze ab. „Die darf nicht rein“, sagte eine Beamtin. Grund: ein fehlender Bluttest. Es drohe Tollwutgefahr. Die Besitzerin, Omnya,18, beteuerte, alle Formalitäten erfüllt zu haben: der Kater war geimpft, entwurmt, es gab eine Geburtsurkunde. „Wir haben alles getan, was uns vor Ort gesagt wurde.“
Als dann publik wurde, dass das Tier nach Kairo abgeschoben werden sollte, brach ein Sturm der Entrüstung los. Der Fall des kleinen Katers zog weite Kreise: die Flughafen AG, die AUA, das Wiener Rathaus und hohe Beamte im Gesundheitsministerium befassten sich damit – und auch damit, erboste Katzenfreunde zu besänftigen. Die Behörde stampfte ihren Plan letztendlich ein, beharrte aber auf die Quarantäne von vier Monaten.
Das Angebot des Wiener Tierschutzvereins, die Quarantäne in einer hauseigenen Einrichtung durchzuführen und den Test nachzuholen, lehnte das Gesundheitsministerium ab. Vorschrift ist Vorschrift. Und es handle sich um europaweit gültige Regeln.
Seitdem sitzt Cooki in der Quarantänestation in Nickelsdorf an der ungarischen Grenze. Rund 4000 Euro kostet sein Aufenthalt, der über Spenden finanziert wird. Um das Haustier entspann sich auch ein Politikum: „Man glaubt offenbar, dass man die europäische Volksgesundheit rettet, wenn man an einem Kätzchen ein Exempel statuiert“, erklärte Madeleine Petrovic vom Wiener Tierschutzverein.
Omnya durfte Cooki bereits besuchen. Der Kater sei „groß und flauschig“ geworden, berichtete sie. Mitnehmen darf sie ihn nicht. Erst in zwei Wochen wird Cooki endlich zu einer Hauskatze.
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