Cooki darf doch hierbleiben

Cooki darf doch hierbleiben
Eine Urlauberfamilie durfte einreisen, ihre mitgebrachte Katze nicht. Doch nun zeichnet sich ein glückliches Ende ab.

Für jene elf Wochen alte Katze, die auf dem Flughafen Wien-Schwechat sitzt und zurück nach Kairo abgeschoben werden sollte, zeichnet sich ein Happy End ab. Cooki war der 17-jährigen Besitzerin von der Zollbehörde abgenommen worden. Sie hatte alle Import-Formalitäten erfüllt – bis auf einen Bluttest. Jetzt kann das Tier doch noch in Österreich die Quarantäne absitzen. Madeleine Petrovic vom Wiener Tierschutzverein: „Wir durften sie nicht aufnehmen, weil sie in einer Bundeseinrichtung in Quarantäne muss.“ Ein Platz wurde gefunden. Einziger Haken: Die Unterbringung kostet 1500 Euro.

Eine Spendenaktion läuft. Kontodaten: Wiener Tierschutzverein, Kennwort „Cooki“
PSK, BIC OPSKATWW, IBAN AT19600000000 1717000

Vorgeschichte

Zur Vorgeschichte: Die 17-jährige Omnya und ihre drei jüngeren Geschwister stammen aus Ägypten und leben in Wien.  Auf einem Heimaturlaub verliebten sich die Kinder in die  Samtpfote, überredeten ihre Eltern, Cooki mit nach Hause zu nehmen. "Wir haben alles getan, was uns vor Ort gesagt wurde." Ein Tierarzt impfte und entwurmte die Katze, eine Geburtsurkunde wurde beschafft und ein AUA-Flugticket  gekauft. Die Ausreise verlief problemlos. Erst bei der Zollkontrolle auf dem Flughafen Wien-Schwechat  war Montagabend Endstation. "Die darf  nicht rein", sagte eine  Beamtin, nachdem sie die Papiere begutachtet hatte. Begründung: Es fehle ein Bluttest. Tollwutgefahr.

Der Teufel lag dabei im Detail: Offenbar liefert der Test erst bei einer zwölf Wochen alten Katze ein verlässliches Ergebnis. Cooki ist mit elf Wochen noch zu jung.   

"Sogar ich hab’ geweint", erzählte die 17-jährige Omnya. Die Familie versuchte, eine Lösung zu finden. Der Wiener Tierschutzverein bot an,  Cooki  in Quarantäne zu nehmen, und den Test nachzuholen.  "Ich habe das  zugesagt", erzählte Vereinspräsidentin Madeleine Petrovic.  Auf diesen Deal ließen sich die Beamten nicht ein. Vorschrift sei  Vorschrift. Cooki müsse zurück. Kosten für die Rückreise: 413 Euro.

Seitdem zog der Fall weite Kreise. Die Flughafen AG, die AUA, das Wiener Rathaus und das Gesundheitsministerium waren damit befasst. Petrovic: "Man glaubt offenbar, dass man die europäische Volksgesundheit rettet, wenn man an einem Kätzchen ein Exempel statuiert."    Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums  betonte, man halte sich an europäische Bestimmungen. Aber  "gegen eine Quarantäne hier spricht theoretisch  nichts".

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