Kaiseradler: Erfolgsgeschichte mit dunklen Schatten
© Hohenegger-BirdLife
Bruterfolge im Burgenland, aber Herausforderungen bleiben: 44 Brutpaare brachten 71 Jungvögel hervor, doch illegale Verfolgung und Windräder gefährden den majestätischen Greifvogel.
Der Kaiseradler, einst fast ausgestorben, erlebt in Österreich ein beeindruckendes Comeback. In der Brutsaison 2024 konnten 44 Brutpaare insgesamt 71 Jungvögel erfolgreich großziehen, wie BirdLife Österreich berichtet. Besonders das Burgenland glänzt mit einem beachtlichen Bruterfolg, während in anderen Regionen wie Niederösterreich die Entwicklung stockt.
"Die natürliche Wiederbesiedlung Österreichs durch den Kaiseradler schreitet voran", erklärt Matthias Schmidt, Greifvogelexperte bei BirdLife Österreich.
Dennoch gibt es auch schlechte Nachrichten: Zwei Brutvögel fielen in dieser Saison der illegalen Verfolgung zum Opfer. "Diese Vorfälle bestätigen leider die nach wie vor aktuelle Problematik der Wildtierkriminalität", so Schmidt. In einem der Fälle führte der Tod eines Altvogels sogar zum Totalverlust der Brut.
Gefahren
Neben der Wildtierkriminalität ist auch der Ausbau von Windkraftanlagen eine Bedrohung für den Kaiseradler. Besonders im nordöstlichen Weinviertel, wo viele Windkraftanlagen stehen, zeigt sich eine stagnierende Bestandsentwicklung. Schmidt betont die Notwendigkeit, naturschutzfachlich kritische Bereiche für den Ausbau der Erneuerbaren Energien zu respektieren: "Kompromisse sind nötig und möglich, aber nicht überall und zu jedem Preis."
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Erfolgsgeschichte des Kaiseradlers beeindruckend. Vor allem im Burgenland konnte ein hoher Bruterfolg von 2,2 Jungvögeln pro Brutpaar verzeichnet werden, während es in Niederösterreich nur 1,45 Jungvögel waren. Der positive Trend zeigt sich auch in der Ausbreitung: 51 Reviere wurden heuer gezählt, neun mehr als im Vorjahr.
Der Kaiseradler, einst rigoros verfolgt und fast ausgestorben, ist heute ein Symbol für erfolgreiche Naturschutzarbeit. Doch die Freude ist getrübt: Der majestätische Greifvogel kämpft nach wie vor mit großen Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, die Schutzbemühungen weiter zu intensivieren und die Bedrohungen ernst zu nehmen, warnt Schmidt und appelliert: "Wildtierkriminalität ist kein Kavaliersdelikt."
Kurz zusammengefasst
- 44 Brutpaare des Kaiseradlers ziehen 71 Jungvögel in Österreich groß.
- Im Burgenland hoher Bruterfolg, in Niederösterreich stagnierende Bestände.
- Illegale Verfolgung bleibt ein ernstes Problem.
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