Kämpfer gegen späten Winter

Winterdienst auf Burgenlands Straßen: DI Gerald Gebhardt und Fahrer Marin Hannabauer
Schneefälle und Wind bescheren den Straßenmeistereien Dauereinsatz.

Bis vor wenigen Tagen war der Winter im Burgenland so wie meistens – kaum zu merken. Das schlug sich auch in den Einsatzstunden der Mitarbeiter des Straßenwinterdienstes nieder, die 47.000 Arbeitsstunden seit dem Spätherbst 2017 liegen im langjährigen Mittel.

Aber das kann sich noch ändern, denn Schnee und Wind der letzten Tage bescheren den 240 Fahrern der Räumfahrzeuge und den 150 fleißigen Helfern in den Straßenmeistereien des Landes die bisher einsatzstärkste Woche des heurigen Winters. "Im Jänner war es etwas ruhiger, dafür holen wir jetzt auf", resümiert Gerald Gebhardt, Leiter des Bau- und Betriebsdienstleistungszentrum Nord (BBN). Im BBN in der Eisenstädter Rusterstraße laufen die Fäden des Winterdienstes auf allen Landesstraßen B und L in den vier Bezirken Oberpullendorf, Mattersburg, Eisenstadt und Neusiedl/See zusammen.

Gemischtes Salz

Am späten Mittwochvormittag kann Gebhardt seinem obersten Chef, Baudirektor Wolfgang Heckenast, melden, dass "derzeit alle Straßen schwarz geräumt", also salznass sind. Aber aufgrund des Nordwindes komme es da und dort zu Schneeverwehungen. Die neuralgischen Punkte liegen bei Kogl, zwischen Müllendorf und Hornstein, vor Breitenbrunn und bei Parndorf. Wenn nötig, werden Schneefräsen eingesetzt. Kurz vor Mittag fährt Martin Hannabauer mit seinem Räum-Lkw aufs Gelände der Straßenmeisterei, um Salz nachzuladen. Gestreut wird mit einer Mischung aus Feucht- (30 Prozent) und Trockensalz (70 Prozent), erläutert Gebhardt, der Trend gehe in Richtung halbe-halbe. Das Gemisch sei schnell wirksam, hafte leichter auf der Fahrbahnoberfläche und sei zudem sparsam im Verbrauch. In den vergangenen fünf Jahren wurden durchschnittlich 8500 Tonnen Streusalz aufgebracht, eine Tonne von den Salinen Austria ist für 100 Euro zu haben. Inklusive Personal und Geräte kostet der Winterdienst rund 5,5 Millionen Euro.

Wie ist die Reaktion derer, für die 3700 Fahrstreifenkilometer im ganzen Land von Schnee und Eis befreit werden? "Die Autofahrer haben sich an den hohen Standard gewöhnt", sagt Gebhardt – und den wolle man auch halten. Martin Hannabauer kennt aber auch Verkehrsteilnehmer mit hohem Risiko: "Manche überholen unsere Einsatzfahrzeuge, egal wo und wie."

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