Junge FPÖ fordert Deutsch auch in der Pause

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Im Landesschulrat hält man die Forderung des Rings Freiheitlicher Jugend für „absurd“.

Noch herrscht in den Klassenzimmern gähnende Leere, der Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ) macht sich aber schon Gedanken über eine Pausenordnung, die nach freiheitlicher Denkungsart Anfang September in Kraft treten sollte. „Es kann und darf nicht sein, dass ausländische Schüler in einer burgenländischen Schule in ihrer Heimatsprache reden – die Amtssprache ist Deutsch und diese soll auch während der Pausenzeit eingehalten werden“, fordert RFJ-Landesobmann Werner Wassicek. Schulen der Volksgruppen seien ausgenommen.

Absurd

FPÖ-Landeschef Hans Tschürtz befindet sich am Montagnachmittag im Nationalrats-Wahlkampfeinsatz und erfährt erst via KURIER vom Vorstoß seiner Jugendorganisation. Inhaltlich kann er noch nicht viel dazu sagen, aber: „Es ist schon okay, wenn die Jungen ihre Themen setzen.“ Landesschulratspräsident Gerhard Resch hat sich hingegen ein abschließendes Urteil gebildet: „Ich halte die Forderung für absurd.“ Er sei schockiert und könne sich den Vorstoß nur aufgrund der Hitze der letzten Tage erklären.

Der RFJ ist überzeugt, dass mit einem strikten Deutsch-Kurs „die Integration von ausländischen Schülern besser gelingt“. Wassicek: „Wer sich nicht integriert, sondern in seiner Sprache mit seinen Landsleuten kommuniziert, baut Gegengesellschaften auf.“ Immer wieder käme es dadurch an Schulen zu Gewalt und Schikanen gegen burgenländische Jugendliche. Resch indes kann sich an keinen einzigen Fall in den vergangenen Jahren erinnern.

Wer gegen das Deutsch-Gebot in der Pause verstoße, sollte ein „Minus in Deutsch“ erhalten, sagt Wassicek, dessen Urgroßvater aus Tschechien nach Wien gekommen ist. Wassicek selbst ist des Tschechischen nicht mächtig. Der RFJ-Obmann ist vor fünf Jahren aus der Bundeshauptstadt ins Burgenland gekommen und sieht sich hier „100-prozentig integriert“.

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