Warum es in Oberwart weiterhin keinen Bezirksjagdverein gibt
Nach dem Ende des burgenländischen Jagdverbandes haben sich in fast allen Bezirken bereits Vereine gegründet. Nur in Oberwart sieht man dafür noch keinen Anlass.
Seit 1. Jänner 2023 gibt es im Burgenland keinen Jagdverband mit öffentlich-rechtlichem Status mehr. Die Kompetenz dafür ging an das Land selbst. Mittlerweile gibt es aber wieder eine burgenlandweit agierende Interessensgemeinschaft, wenn auch noch mit Startproblemen.
Der Hackerberger Johann Grandits ist Präsident des „Landesverbandes Burgenland für Wild, Wald, Jagd und Naturschutz“ und will diesen im Burgenland etablieren: „Ausgehend von den Bezirksvereinen haben wir einen Landesverband gegründet, mit den gleichen Statuten für alle.“ Man wolle Jägerinnen und Jägern beratend zur Seite stehen und habe dies in einigen Fällen rechtlich auch bereits getan.
Mit den behördlichen Aufgaben des Landes habe man nichts mehr zu tun, man stehe nach der Novelle aber auch nicht auf Kriegspfad: „Wir arbeiten ja in Wirklichkeit alle am gleichen Ziel. Die Natur und den Wildbestand, in all seinen Erscheinungsformen, zu erhalten.“
Bezirksverein: Alle außer einer
Solange die Jagdprüfungen weiter auf Bezirksebene abgenommen werden, wolle man bei der Ausbildung der Jungjägerschaft helfen.
Einzig im Bezirk Oberwart gibt es noch keinen dieser Bezirksvereine. Aber nicht etwa, weil es zu wenig Jäger oder Interessierte gebe – genau das Gegenteil ist nämlich der Fall. Mit dem „Jagdclub Südburgenland“ und dem „Jagd und Sport Schützen Verein Pinkafeld“ (JSSSV) gibt es bereits zwei in der Region gewachsene und etablierte Vereine in diesem Bereich.
„Wir haben ungefähr 700 Mitglieder, das sind wohl zehn Mal so viele, wie die anderen Vereine zusammen haben“, erklärt Robert Pavel, Schießstättenleiter des Pinkafelder Vereins. Der Landesverband habe sich „nicht vernünftig mit uns zusammengesetzt“ und man sehe aktuell keinen Handlungsbedarf für einen Beitritt. Auch der Kohfidischer „Jagdclub Südburgenland“ hat laut eigenen Angaben über 400 Mitglieder in seinen Reihen.
Aktuell stehen für Grandits die Chancen auf eine künftige Einigung nicht gerade groß: „In Oberwart werden wir so schnell keinen Bezirksverein zusammenbringen, ich hoffe es aber. Unser Ziel ist es, alle Bezirke dabei zu haben.“
Am 11. Mai will der Landesverband tagen. Jeder Bezirk habe laut Grandits bei Abstimmung die gleiche Wertigkeit und sei automatisch im Vorstand vertreten. Bei der Sitzung wolle man auch den aktuellen Mitgliederstand quer durch das Burgenland erheben.
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