Jagd zu teuer: Neuseeland will Kaninchen mit Virus ausrotten
Im schönen Neuseeland hat sich zu Ostern eine spezielle Tradition etabliert. Bei der jährlichen "Großen Kaninchenjagd" machen sich ganze Dorfgemeinschaften auf, mit Keulen und Gewehren bewaffnet, um die Kaninchen-Population einzudämmen. Die Kleinstadt Alexandra rühmte sich im vergangenen Jahr, alleine 12.000 Kaninchen geschossen zu haben. "Es ist sowohl eine religiöse Feier als auch ein großer Spaß für die Kinder", behauptete der örtliche Obmann des Jagdverbandes, Dave Ramsay.
Weil die aus Europa eingeschleppten Nagetiere auf der Insel keine natürlichen Fressfeinde vorfinden, vermehren sie sich sprichwörtlich schnell – und werden somit zur Plage, die eine Gefahr für Ökosystem und Landwirtschaft darstellt. Die Jagd kostet den Staat pro Jahr im Schnitt 14 Millionen Euro, dazu fallen weitere 16 Millionen in Form von durch Kaninchen ausgelösten Produktionsausfällen an.
Deshalb erwägt die Regierung nun eine billigere Methode: Erstmals will man mit dem RHD-Virus, das nur Kaninchen befällt, unheilbar ist und innere Blutungen auslöst, eine biologische Waffe gegen die Nager-Plage einsetzen. Im neuseeländischen Parlament wird um eine Zulassung des Virus bereits gerungen.
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