Internationale Großübung: Die Profis üben den Ernstfall

Internationale Großübung: Die Profis üben den Ernstfall
Mörbisch ist bereits zum zweiten Mal Kulisse für internationale Großübung

Schüsse, Hilfeschreie und anrückende Spezialkräfte – der Rettungseinsatz bei einem Amoklauf ist eines von sechs Szenarien, die Samariterbund-Organisationen aus mehreren europäischen Ländern am Freitag und Samstag im Burgenland trainieren. Das „SAM.I-Rescue Camp“ findet bereits zum zweiten Mal in Mörbisch statt.

Auf sechs Teams, bestehend aus insgesamt rund 50 Personen, warten im Lauf der Übung mehrere Herausforderungen: Neben der Hilfeleistung beim Amoklauf-Szenario gilt es weiters Verletzte eines Arbeitsunfalls zu versorgen. Auch einen Verkehrsunfall samt beschädigter Starkstromleitung sowie die medizinische Behandlung abgestürzter Paragleiter müssen die Teilnehmer bewältigen.

Alles für die Sicherheit

„Im Ernstfall hat die eigene Sicherheit und der Schutz der Betroffenen für die Einsatzkräfte oberste Priorität“, erklärte Jürgen Grassl, Ausbildungsleiter beim Samariterbund Österreich, die Vorgangsweise bei einem Amoklauf-Szenario. Kommunikation und die taktische Abstimmung mit den Einsatzkräften der Polizei sei sehr wichtig. Erst wenn die Sicherheit gegeben sei, könne mit der Individualversorgung und der notfallmedizinische Betreuung durch die Rettungsdienste begonnen werden. An der Übung in Mörbisch ist auch die Einsatzeinheit Burgenland der Polizei beteiligt. „Bei Schuss- und Stichverletzungen braucht man in erster Line einmal sehr viel Erfahrung, sehr viel gute Ausbildung, damit man das richtig einschätzen kann“, erläuterte Grassl.

Internationale Großübung: Die Profis üben den Ernstfall

Bewertet werden im Lauf der Übung bei den Teilnehmern die eigene Sicherheit sowie die Kommunikation im Team und mit den anderen Einsatzorganisationen. „Besonders schauen wir auch auf den Ablauf der Untersuchung“, so Grassl. Die Zeit sei dabei ein sehr wichtiger Faktor. Insbesondere innere Verletzungen könne man nur im Spital adäquat behandeln. Deshalb dürfe man am Notfallort keine Zeit verlieren und müsse möglichst nach den Basismaßnahmen den Transport, der je nach Lage auch auf dem Luftweg erfolge, einleiten.

Jubiläum wird gefeiert

Im Rahmen des Rescue Camps wird heuer ein Jubiläum gefeiert: Vor 25 Jahren erfolgte der Zusammenschluss von Samariterorganisationen aus mehreren Staaten, darunter Österreich, zu „Samaritan International“ (SAM.I). „Der Rettungsdienst ist das Herzstück des Samariterbundes“, sagten ASBÖ-Bundesgeschäftsführer und SAM.I-Vizepräsident Reinhard Hundsmüller in Mörbisch vor Journalisten. In den vergangenen Jahren habe man sich massiv weiterentwickelt im Hinblick auf die Bereiche Soziales, Hilfe und Obdachlosigkeit sowie Flüchtlingshilfe.

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